8. Spieltag der Bundesliga:Dortmund rotiert zurück zu alter Form

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Eine kräftig durcheinandergewürftelte Borussia-Mannschaft besiegt den FC Augsburg mit 4:0 - auch, weil ein Stürmer dreimal trifft. Einem Leverkusener gelingt beim 3:1 gegen Wolfsburg ein formschöner Fallrückzieher, Köln ist in Berlin chancenlos, Freiburg beendet die Gladbacher Serie. Und der "Club"? Verliert fast noch nach klarer Führung.

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In der Champions League hatte es zuletzt in Marseille eine beinahe groteske Pleite gegebenen und man musste sich schon wundern über diesen BVB: Was war los mit dem schillernden Meister-Team der Vorsaison? Nun scheint Borussia Dortmund zumindest in der Bundesliga zurück zur alten Form zu finden. Drei Tage nach dem ernüchternden 0:3 in Südfrankreich zeigte die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp am Samstag beim 4:0 (2:0) über den FC Augsburg, dass sie immer noch sehr ansehnlich Fußball spielen kann.

Kunstvolle Tore in der Bundesliga
:Wie aus Klaus Fischers Lehrbuch

Fußball ist nicht nur Kampf und Krampf. Fußball kann auch Kunst sein. An diesem Spieltag gab es einige besonders schöne Tore zu bestaunen: Volley, Fallrückzieher, Heber - Fußball kann so schön sein.

Vor 80 720 Zuschauern im ausverkauften Dortmunder Stadion sorgten ausgerechnet der zuletzt kritisierte Robert Lewandowski (30./44./78.) mit seinem ersten Dreierpack im BVB-Trikot und Mario Götze (75.) für den verdienten Erfolg. Damit verbuchte der Revierklub zum ersten Mal in dieser Bundesliga-Saison zwei Erfolge in Serie. Dagegen musste der weiter sieglose Aufsteiger aus Augsburg seine erste Auswärtsniederlage hinnehmen - und sich zu allem Überfluss noch über einen verschossenen Elfmeter von Gibril Sankoh (48.) ärgern.

Hertha BSC hat mit einer eindrucksvollen Vorstellung und dem Doppeltorschützen Pierre-Michel Lasogga die Podolski-Showtage beendet. Die Berliner besiegten am Samstagabend den zuletzt so starken 1. FC Köln mit 3:0 (3:0). Für die Hertha, bei der Linksaußen Änis Ben-Hatira besonders glänzte, war es der höchste Erstliga-Heimsieg seit fast drei Jahren. Zudem gewannen die Hauptstädter nun sechs der letzten acht Partien gegen Köln. U 21-Nationalspieler Lasogga, der für den gesperrten Adrian Ramos in die Startelf gerückt war, hatte mit seinem ersten zweifachen Torerfolg wesentlichen Anteil an der besten Leistung des Aufsteigers in dieser Saison und ließ seinen prominenteren Kollegen Lukas Podolski beinahe vergessen. Treffer Nummer drei besorgte der Brasilianer Raffael mit einem tollen Direktschuss (34.). Zwei weiteren Treffern der Gastgeber war zudem zurecht noch die Anerkennung verweigert worden.

Angeführt von einem guten Michael Ballack hat Bayer Leverkusen auch in der Bundesliga seinen Schwächephase beendet. Drei Tage nach dem 2:0-Erfolg in der Champions League gegen KRC Genk setzte sich der Vizemeister hochverdient vor 28.195 Zuschauern mit 3:1 (1:0) gegen den VfL Wolfsburg durch. Gonzalo Castro (14.) erzielte das Führungstor für die Mannschaft von Trainer Robin Dutt, die noch nie ein Heimspiel gegen die Niedersachsen verloren und ihre Bilanz auf zwölf Siege bei drei Unentschieden ausbauten. Mario Mandzukic (59.) mit seinem dritten Saisontor sorgte per Kopf für den zwischenzeitlichen Ausgleich, ehe Eren Derdiyok (65.) mit einem herrlichen Fallrückzieher die Rheinländer wieder auf die in Führung brachte. Stefan Kießling (85.) sorgte für den Schlusspunkt, in einem Spiel, das vor allem wegen Derdiyoks artistischer Einlage zum 2:1 in Erinnerung bleiben wird.

Tomas Pekhart hat dem 1. FC Nürnberg einen Punkt gegen den FSV Mainz 05 gerettet. Der tschechische U-21-Nationalspieler glich in einem torreichen und am Ende spannenden, aber nicht unbedingt hochklassigen Spiel in der 82. Minute zum 3:3 (2:2) aus. In einer Partie mit vielen Ungenauigkeiten und Fehlern waren bis zum Treffer das langen Angreifers die Mainzer in Richtung Sieg unterwegs gewesen. Nach den Toren von Markus Feulner (5. Minute) und Robert Mak (19.) für die Franken hatten Niko Bungert (32.), Maxim Choupo-Moting (45.) und Andreas Ivanschitz (52.) die Partie zunächst umgedreht - bis eben Pekhart kam. Trotzdem reichte es für den FCN wieder einmal nicht zu einem Heimsieg, nur eines von vier Spielen zu Hause konnte bisher gewonnen werden. Mainz verpasste es, nach Punkten mit den Franken gleichzuziehen und ist nun seit sechs Spielen sieglos.

Der SC Freiburg hat unterdessen die starke Phase von Borussia Mönchengladbach erst einmal gestoppt. Der Tabellenvorletzte besiegte den bislang so überraschend hartnäckigen Bayern-Verfolger mit 1:0 (1:0) und verschaffte sich selbst etwas Abstand zu den Platzen ganz hinten. Der Siegtreffer passte zum zerfahrenen und kampfbetonten Verlauf dieses Spiels: Johannes Flums Distanzschuss in der 19. Minute wurde vom Gladbacher Thorben Marx unhaltbar für seinen Torwart abgefälscht. Wirklich herausgespielt wurde an diesem Nachmittag vor 24.000 Zuschauern selten einmal etwas.

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