2. Fußball-Bundesliga:1860 im Glück, Leipzig Erster

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Daylon Kayton Claasen (M) von den Löwen kommt vor Martinez Feltscher (l) und Stanislav Iljutcenko von Duisburg an den Ball. (Foto: dpa)
  • Die Löwen spielen schwach und jubeln trotzdem - sie besiegen Duisburg 1:0.
  • Freiburg verschenkt beim 2:2 gegen Braunschweig einen Sieg - und muss die Tabellenführung an Leipzig abgeben.
  • Hier geht es zur Tabelle und zu den Ergebnissen der 2. Bundesliga.

Im Kellerduell der 2. Bundesliga hat 1860 München einen ersten Schritt nach vorn gemacht. Nach einem nervösen und von Versagensangst geprägtem Spiel gewann der Tabellenvorletzte dank eines späten Tores von Marius Wolf (90.+1) mit 1:0 (0:0) gegen das Schlusslicht MSV Duisburg, bei dem Trainer Gino Lettieri mehr denn je um seinen Job bangen muss. Während 1860 zumindest den Kontakt zum Relegationsplatz hält, haben die Duisburger dorthin bereits einen Abstand von sechs Punkten.

Die Löwen waren lange nicht in der Lage, den Schwung aus der 2:1-Pokalsensation beim FSV Mainz 05 mitzunehmen. Im zweiten Heimspiel unter der Leitung von Trainer Benno Möhlmann (61), der nach einer auskurierten Gallen-Operation auf die Bank zurückgekehrt war, hatten die Sechziger zwar optische Vorteile, waren aber im Strafraum zu harmlos.

Zu den besten Chancen gehörten vor 17.100 Zuschauern noch ein Fernschuss von Sechzig-Spielmacher Michael Liendl (61.), zwei Szenen von Stürmer Marius Wolf (64., 67.) und ein Schuss von Korbinian Vollmann (71.), doch MSV-Torwart Michael Ratajczak behielt jedes Mal die Oberhand. Das Duell der bis dahin schlechtesten Heimmannschaft mit der schlechtesten Auswärtsmannschaft hielt über weite Strecken, was es versprach. Auch der Duisburger Mannschaft fehlten neben zündenden Ideen viele Basiselemente, dennoch hätte Zlatko Janjic (82.) treffen können.

Darum jubelt Leipzig

Die Pokaldeppen von RB Leipzig haben ihre Siegesserie fortgesetzt und die Tabellenführung übernommen. Fünf Tage nach dem blamablen Zweitrunden-Aus beim Regionalligisten SpVgg Unterhaching (0:3) setzte sich der Aufstiegsfavorit mit 2:1 (1:1) beim SV Sandhausen durch und löste den Bundesliga-Absteiger SC Freiburg auf Platz eins ab. Marcel Halstenberg sicherte den Sachsen im Nachschuss den vierten Sieg in Folge, nachdem Torhüter Marco Knaller einen Kopfball des eingewechselten Yussuf Poulsen abgewehrt hatte (74.). Sandhausen, ebenfalls in der zweiten Pokalrunde (3:4 im Elfmeterschießen gegen den 1. FC Heidenheim) ausgeschieden, musste die erste Niederlage in der Liga seit dem 19. September (0:2 beim 1. FC Nürnberg) hinnehmen.

So erging es Freiburg

Der SC Freiburg steckt derweil in einer Mini-Krise. Die Breisgauer kamen im Spitzenspiel gegen Eintracht Braunschweig trotz einer 2:0-Führung nicht über ein 2:2 (2:0) hinaus und mussten die Tabellenführung nach nur einem Punkt aus zwei Spielen an RB Leipzig abgeben. Braunschweig festigte mit nun 21 Punkten seine Position in der Verfolgergruppe, Freiburg bleibt vier Zähler davor. Vincenzo Grifo brachte den SC mit seinem sechsten Saisontor in der 15. Minute in Führung, sein Freistoß wurde unhaltbar abgefälscht. Nils Petersen erhöhte mit seinem 11. Saisontreffer per Kopf (38.). Für Braunschweig trafen Freiburgs Rechtsverteidiger Mensur Mujdza (52./Eigentor) und Salim Khelifi (60.).

Union überrascht mit doppelter Trikotnummer

Der 1. FC Heidenheim hat in der 2. Fußball-Bundesliga den Anschluss an die Spitzengruppe verloren. Das Überraschungsteam kassierte am 13. Spieltag beim unglücklichen 0:2 (0:1) gegen Union Berlin die erste Heimniederlage der Saison und ging zum zweiten Mal in Folge leer aus. Vor 12.100 Zuschauern trafen Damir Kreilach (27.) und Steven Skrzybski (59.) für die Berliner, die mit einem Kraftakt den Absturz auf einen Abstiegsplatz verhinderten. Für Union, zuvor in sechs Begegnungen nur einmal erfolgreich, war es erst der zweite Auswärtssieg der Saison. Zudem sorgten die Gäste für ein Kuriosum.

Union-Mittelfeldspieler Eroll Zejnullahu wusste auf Anhieb gar nicht, was los war als die Partie unterbrochen wurde und alle auf ihn zeigten. Kein Wunder, denn der 21-Jährige war in der Pause versehentlich in das Trikot seines Mitspielers Steven Skrzybski geschlüpft: Statt der 27 trug er die 24, die nun zweimal auf dem Rasen zu sehen war. "Es ist eine etwas lustige Geschichte, die zum Glück gut für uns ausging", sagte Zejnullahu bei Sky. Und wie - denn als Zejnullahu in der Kabine verschwand, um sein Jersey zu wechseln, schoss die richtige Nummer 24 des Berliner Fußball-Zweitligisten den 2:0-Endstand. "Ich habe nach zehn Minuten gesehen, dass Eroll mit meinem Trikot herumläuft. Ich wusste nicht, wie das zustandekam", schilderte der Torschütze. In der Kabine sitzen die beiden allerdings nebeneinander. "Ich glaube, Eroll lässt sich für die Mannschaft etwas einfallen", meinte Skrzybski.

Effenbergs Team verpasst erstmals den Sieg

Wolfsburger Sieg gegen Leverkusen
:"Es war mein Fehler"

Abseits ist nicht immer dann, wenn die Fahne hoch geht: Der VfL Wolfsburg gewinnt das Duell gegen Bayer Leverkusen 2:1 - auch wegen einer grotesken Schiedsrichter-Entscheidung

Von Martin Schneider

Der SC Paderborn hat erstmals unter seinem neuen Trainer Stefan Effenberg in der 2. Fußball-Bundesliga Punkte liegen gelassen. Vier Tage nach der 1:7-Schlappe bei Borussia Dortmund im DFB-Pokal musste sich der Bundesliga-Absteiger mit einem 1:1 (1:0) gegen den FSV Frankfurt begnügen, nachdem die ersten beiden Punktspiele unter Effenberg gewonnen wurden. Vor 9348 Zuschauern erzielte Nick Proschwitz in der 32. Minute die Führung für die Gastgeber. Frankfurt glich in der 88. Minute durch Besar Halimi aus, blieb aber zum achten Mal in Folge gegen den SCP sieglos

Lasse Sobiech schießt über das Tor

Das Spitzenspiel in der 2. Fußball-Bundesliga ist ohne Sieger geblieben. Der Tabellenvierte VfL Bochum kam im Heimspiel gegen den einen Rang besser platzierten FC St. Pauli nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus. Vor 25 914 Zuschauer brachte Jan-Philipp Kalla die Gäste früh in Führung (10. Minute), doch VfL-Torjäger Simon Terodde gelang schon zwei Minuten später der Ausgleich. In einem temporeichen Spiel mit zahlreichen Möglichkeiten auf beiden Seiten vergab Lasse Sobiech die größte Chance für den möglichen siebten Saisonsieg der Hamburger - doch Sobiech schoss einen Foulelfmeter (68.) weit über das Bochumer Tor.

Kaiserslautern vergibt zu viele Chancen

Der 1. FC Kaiserslautern rutscht immer weiter in den Tabellenkeller. Die Lauterer unterlagen gegen Arminia Bielefeld mit 0:2 (0:0). Vor 24 184 Zuschauer erzielte David Ulm (57. Minute) per Foulelfmeter die Führung. Tim Heubach hatte wegen der Notbremse an Fabian Klos die Rote Karte erhalten. Stephan Salger erhöhte nach einem Konter auf 2:0 (83.). In einem durchwachsenen Spiel waren die Pfälzer das aktivere Team mit den größeren Torchancen. Die Pfälzer blieben im vierten Pflichtspiel ohne Treffer. Bielefeld feierte den zweiten Saisonsieg.

Didier Ya Konan macht Düsseldorf glücklich

Die SpVgg Greuther Fürth hat den Sprung in die Aufstiegszone der 2. Fußball-Bundesliga klar verpasst. Die Mannschaft von Trainer Stefan Ruthenbeck erlitt vor 21 241 Zuschauern bei Fortuna Düsseldorf eine verdiente 0:1 (0:0)-Niederlage. Didier Ya Konan sorgte per Kopf (78. Minute) für den 100. Heimsieg der Fortuna in der zweiten Liga. Die Fürther bleiben damit Sechster. Die Fortuna hingegen springt auf Tabellenplatz 15 und entschärft die Situation für den früheren Greuther Trainer Frank Kramer erst einmal. Die größte Chance für die Franken hatte Sebastian Freis (20.), der aber nur die Latte traf.

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