NBA:Kyrie Irvings Abkehr von der "flache-Erde-Theorie"

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Kyrie Irving: Point Guard bei den Boston Celtics und lange davon überzeugt, dass die Erde eine Scheibe ist. (Foto: AP)

Zu viele Lehrer hätten sich bei ihm beschwert - jetzt rudert der Basketballer bei der kruden Theorie zurück. Der MSV verpflichtet den langjährigen Braunschweig-Coach Torsten Lieberknecht.

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Fußball, NBA: US-Basketballspieler Kyrie Irving hat sich bei allen Physiklehrern für seine Behauptung entschuldigt, dass die Erde eine Scheibe sei. "Es tut mir leid", erklärte der Spieler von den Boston Celtis bei einer vom "Forbes"-Magazin ausgerichteten Konferenz für Jungunternehmer. Seine Abbitte richte sich "an alle Lehrer der Naturwissenschaften, die auf mich zugekommen sind und mir gesagt haben: Sie wissen aber schon, dass ich jetzt meinen ganzen Lehrplan noch einmal unterrichten muss?" Er habe nicht ahnen können, welche Wirkung seine Äußerung entfalten würde, sagte Irving unter dem Gelächter des Publikums weiter. Inzwischen wisse er, dass manche Gedanken besser in "intimen Gesprächen" aufgehoben seien. Die Posse begann im Februar 2017, als Irving in einem Podcast die physikalischen Gegebenheiten des Planeten infrage stellte. Daraus wurde ein großer Schuh, selbst der Boss der Basketball-Profiliga NBA, Adam Silver, fühlte sich zu einer Stellungnahme bemüßigt. "Kyrie und ich sind aufs selbe College gegangen", sagte Silver - wie Irving ein Absolvent der Duke University. "Vielleicht hat er ein paar andere Kurse belegt."

Zunächst schien es, als ob Irving mit seiner Podcast-These eine Debatte darüber lostreten wollte, wie schnell in der Ära sozialer Medien aus einer Mücke ein Elefant werden kann. Doch dann sagte er der "New York Times" im Juni dieses Jahres, dass er gar nicht so sicher sei, ob die Erde denn nun flach oder rund sei. "Ich betreibe Recherchen in beide Richtungen", erklärte der Sportler. "Ich bin gegen niemanden, der denkt, dass die Erde rund ist. Ich bin gegen niemanden, der denkt, dass sie flach ist. Ich liebe es einfach nur, der Debatte zuzuhören." Bei der Konferenz Forbes Under 30 in Boston gab sich Irving am Montag allerdings kleinlaut. Die Eskapade sehe er als gutes Beispiel dafür, welch enorme Kraft die Worte einflussreicher Menschen haben können. Er würde der Sache jetzt gerne ein Ende setzen. Damals sei er eben wahnsinnig auf Verschwörungstheorien abgefahren, sagte Irving.

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Von Carsten Scheele

Fußball, 2.Bundesliga: Viereinhalb Monate nach seinem Abschied von Eintracht Braunschweig hat Torsten Lieberknecht einen neuen Trainerjob im deutschen Profifußball. Der 45-Jährige sowie sein langjähriger Co-Trainer Darius Scholtysik wurden am Montag vom abstiegsbedrohten Zweitligisten MSV Duisburg verpflichtet. Lieberknecht trainierte die Eintracht zehn Jahre lang, musste aber nach dem überraschenden Zweitliga-Abstieg im Mai gehen. Danach hospitierte er unter anderem bei seinem früheren Mitspieler Jürgen Klopp, der in England den FC Liverpool trainiert.

Fußball, Argentinien: Diego Maradona hat Lionel Messi zum Karriereende in der argentinischen Nationalmannschaft geraten. In einem Interview der Zeitung Clarin antwortete die 57 Jahre alte Fußball-Ikone des Landes auf die Frage, was er Messi sagen würde: "Dass er nicht mehr hingeht." Messi sei immer an allem Schuld, kritisierte Maradona, dass seinem legitimen Nachfolger meist die Verantwortung bei Misserfolgen der Albiceleste gegeben wurde. "Selbst wenn die die U15 verliert, ist Messi schuld", meinte Maradona, der mittlerweile Trainer eines mexikanischen Zweitligisten in Sinaloa ist.

Messi selbst hat sich immer noch nicht erklärt, ob er in der Nationalmannschaft weitermachen will. Sein bis dato letztes Spiel im Dress des zweimaligen Weltmeisters bestritt der 31-Jährige am 30. Juni im russischen Kasan im Achtelfinale der WM, das die Südamerikaner mit 3:4 gegen den späteren Weltmeister Frankreich verloren. Bei den nachfolgenden Testspielen gehörte Messi nach Absprache mit Interimstrainer Lionel Scaloni ebenso nicht zum Kader wie bei den bevorstehenden Partien gegen Irak am 11. Oktober und Erzrivale Brasilien am 16. Oktober.

Fußball, Spanien: Die langjährigen Bundesliga-Profis Nuri Sahin (30) von Werder Bremen und Hamit Altintop (35/früher Schalke 04 und Bayern München) sind angeblich Opfer eines Steuerbetruges in Spanien geworden. Dies berichtet El Mundo am Montag. Beide hatten 2011/12 beim Rekordmeister Real Madrid unter Vertrag gestanden. Eine Steuerinspektorin soll insgesamt 40 Top-Fußballern einen Gesamtbetrag von 6,5 Millionen Euro vorenthalten haben. Es ging augenscheinlich um eine Steuerrückzahlung durch den spanischen Fiskus, die den Spielern zugestanden hatte. Die Steuerinspektorin soll die Gelder nicht an die Fußballer zurückgezahlt, sondern an eine private Firma (Lapver SA) überwiesen haben. In Unkenntnis der ihnen zustehenden Steuererstattung war der Betrug lange Zeit nicht entdeckt worden. Sahin und Hamit Altintop verließen beide Real trotz langfristiger Verträge beim spanischen Rekordmeister im Sommer 2012. Das Duo hatte sich bei den Königlichen nicht durchsetzen können.

Motorsport: Die Spanierin Ana Carrasco hat Motorrad- Geschichte geschrieben. Beim Saisonfinale der Supersport-300-Serie in Magny-Cours (Frankreich) sicherte sich die 21-Jährige als erste Frau den Weltmeister-Titel in einer Solo-Klasse. Beim Saisonfinale genügte Carrasco am Sonntag ein 13. Platz, um mit einem Punkt Vorsprung auf ihren Landsmann Mika Perez den Titel zu gewinnen. Vor etwas mehr als einem Jahr hatte Carrasco bereits Schlagzeilen gemacht, als sie im portugiesischen Portimao erstmals einen WM-Lauf gewann. Dies war einer Frau zuvor noch nie gelungen. Die Ausgangslage für den Titelgewinn war für die Spanierin denkbar schlecht. Nach einem enttäuschenden Qualifying musste sie von Platz 25 ins Rennen starten, legte aber eine tolle Aufholjagd hin. Zudem profitierte Carrasco vom Ausfall des Niederländers Scott Deroue, der als WM-Zweiter ins Saisonfinale gegangen war.

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