2. Bundesliga:Freiburg siegt gegen harmlose Sechziger

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Freiburg oben, Sechzig am Boden: Freiburgs Karim Guede (l.) und Münchens Daniel Adlung kämpfen um den Ball. (Foto: dpa)
  • Der SC Freiburg siegt 3:0 gegen TSV 1860 München,
  • Eintracht Braunschweig und 1. FC Kaiserslautern trennen sich unentschieden, auch MSV Duisburg und VfL Bochum spielen nur remis.
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Freiburg überzeugt spielerisch

Der SC Freiburg hat einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung direkte Rückkehr in die Fußball-Bundesliga gemacht. Die Badener bezwangen am Sonntag den kriselnden TSV 1860 München mit 3:0 (2:0) und festigten damit ihren zweiten Platz in der Zweiten Liga. Die auswärts weiterhin sieglosen "Löwen" gehen indes als Vorletzter in die Winterpause.

Maximilian Philipp (34. Minute) und Jonas Föhrenbach (44.) mit seinem ersten Zweitliga-Treffer sorgten im mit 24 000 Zuschauern ausverkauften Schwarzwald-Stadion schon vor der Pause für die Vorentscheidung. Vincenzo Grifo machte mit einem Kunstschuss aus 25 Metern (65.) dann frühzeitig alles klar. Freiburg kontrollierte die Partie bei fast schon frühlingshaften Temperaturen weitgehend und agierte äußerst effektiv. Vor allem spielerisch präsentierte sich der Absteiger überzeugend. Die Münchner hielten bis zum ersten Gegentor gut mit, konnten ihre wenigen Chancen aber nicht nutzen. Nach dem Wechsel fehlten bei den tapfer kämpfenden Bayern ein systematischer Spielaufbau, Ideen und Durchschlagskraft.

Lautern holt glücklichen Punkt

1. FC Kaiserslautern hat das Jahr nach dem jüngsten Aufwind mit einer glücklichen Punkteteilung abgeschlossen. Die Roten Teufel holten bei Eintracht Braunschweig ein schmeichelhaftes 1:1 (0:1) und verloren wieder etwas Boden auf die Spitzengruppe des Bundesliga-Unterhauses. Als Achter hat die Mannschaft von Trainer Konrad Fünfstück bereits sieben Zähler Rückstand auf den Relegationsplatz. Braunschweig liegt dagegen nur vier Punkte hinter dem drittplatzierten 1. FC Nürnberg und verschenkte den Sieg mit einer miserablen Chancenverwertung.

Jan Hochscheidt (30.) erzielte den Treffer für die Niedersachsen, die als Fünfter überwintern und im neuen Jahr noch mit gewissen Aufstiegschancen in die verbleibenden 15 Spiele gehen. Antonio-Mirko Colak (75.) gelang der Ausgleich für die Pfälzer. Das Team von Trainer Torsten Lieberknecht überzeugte wenige Tage nach dem 120-jährigen Vereinsjubiläum vor allem vor der Pause.

Dusiburg feiert Mini-Erfolg

Der Tabellenletzte MSV Duisburg schöpft im Abstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga wieder ein bisschen Hoffnung. Am letzten Spieltag vor der Winterpause erkämpfte sich die Mannschaft von Trainer Gino Lettieri im kleinen Revier-Derby gegen den VfL Bochum mit dem 0:0 einen wichtigen Punkt. Die 22.351 Zuschauer in Duisburg wurden in einer insgesamt erschreckend niveauarmen Partie kaum unterhalten. Die beste Möglichkeit hatte noch Onur Bulut (62.). Der Bochumer setzte sich auf der rechten Seite schön durch, sein Schuss aus 19 Metern landete aber nur am Außennetz.

Leipziger Wahnsinn

RB Leipzig thront zum Weihnachtsfest an der Tabellenspitze - und auch zum Beginn des erhofften Aufstiegsjahres 2016. Mit einem 2:1 (0:0) bei der SpVgg Greuther Fürth sicherte der Herbstmeister im letzten Spiel vor der Winterpause den ersten Tabellenplatz mit sechs Punkten Vorsprung auf den SC Freiburg, der jedoch am Sonntag wieder heranrücken kann. Auf Relegationsplatz 3 haben die Leipziger dank des späten Siegtores von Stefan Ilsanker (90.+3) ein Polster von acht Punkten. Fürth hatte nach dem 0:1 durch Yussuf Poulsen (48.) spät ausgeglichen: Benedikt Röcker (90.+1) traf per Kopf. In ihrem zehnten Auswärtsspiel der Saison ohne Niederlage dominierten die Leipziger, hatten aber Probleme mit der anfangs arg defensiven Einstellung der Gastgeber.

Wenn es mal gefährlich wurde, dann meist über Marcel Sabitzer (9./12.) oder Emil Forsberg. Die Fürther verteidigten diszipliniert, nahmen ansonsten vor 10.070 Zuschauern aber lange kaum am Spiel teil. Das änderte sich kurz vor Abpfiff der ersten Halbzeit, als Marco Stiepermann bei der bis dahin besten Chance des Spiels am Gästetorhüter Fabio Coltorti scheiterte. Leipzig dagegen schlug zu: Forsberg passte auf Poulsen, der Sebastian Mielitz umspielte und zu seinem dritten Saisontor einschob. Fürth bemühte sich anschließend um den Ausgleich, wurde spät belohnt - und verlor doch.

Der 1. FC Nürnberg überwintert derweil auf Platz drei. Der Club baute beim Pokal-Viertelfinalisten 1. FC Heidenheim durch das 3:0 (1:0) seine Serie auf fünf Siege aus, seit dem 4. Oktober haben die Franken in der Liga kein Spiel mehr verloren. Heidenheim verpasste nach dem Pokaltriumph in Aue den Anschluss an die Verfolgergruppe. Guido Burgstaller (16.), Alessandro Schöpf (61.) und Hanno Behrens (84.) trafen für die Gäste, die am Mittwoch gegen Heidenheims kommenden Gegner Hertha BSC mit 0:2 aus dem Pokal ausgeschieden waren. Mit dem dritten Auswärtssieg im neunten Spiel besserte das zu Hause noch ungeschlagene Team von Trainer René Weiler seine Bilanz in der Fremde auf.

Bielefeld gelingt Auswärtssieg

Arminia Bielefeld überwintert in der 2. Fußball-Bundesliga im gesicherten Mittelfeld. Der Aufsteiger verbuchte mit dem 2:1 (0:1) beim FSV Frankfurt seinen dritten Auswärtssieg in dieser Saison und kann mit 24 Punkten ruhige Festtage verbringen. Frankfurt geht mit 22 Zählern ins neue Jahr. Vor 5652 Zuschauern gelang Tom Schütz in der 88. Minute der Siegtreffer für die Gäste, der allerdings aus einer Abseitsposition heraus erzielt wurde.

Fanol Perdedaj hatte in der 40. Minute die Hausherren in Führung gebracht, als er die erste gute Torgelegenheit des Spiels zu seinem zweiten Saisontreffer nutzte. Arminia-Torjäger Fabian Klos war dann in der 51. Minute zur Stelle, nachdem er kurz zuvor schon den Ausgleich auf dem Fuß hatte. Für den Stürmer war es bereits der sechste Saisontreffer. In der Folgezeit bekamen die Gäste Oberwasser, nachdem Frankfurt in einer schwachen ersten Hälfte die etwas bessere Mannschaft gewesen war. Trotz einiger guter Möglichkeiten musste die Arminia bis kurz vor Schluss warten, ehe Schütz der verdiente Siegtreffer gelang.

Union verschafft sich Luft im Abstiegskampf

Der SV Sandhausen ist dabei, die Aufstiegsränge in der 2. Fußball-Bundesliga aus den Augen zu verlieren. Im letzten Spiel des Jahres verlor die Mannschaft von Trainer Alois Schwartz bei Union Berlin 0:1 (0:0) und wartet somit seit vier Spielen auf einen Sieg. Union verschaffte sich mit dem zweiten Sieg in Folge Luft im Abstiegskampf. In einer insgesamt schwachen Partie erlöste Dennis Daube mit seinem Treffer in der 76. Minute die 18 026 Zuschauer im Stadion an der Alten Försterei.

Kurz nach dem Anpfiff stand zunächst Schiedsrichter Frank Willenborg (Osnabrück) im Fokus: Den aus deutlicher Abseitsposition erzielten Treffer durch Unions Bobby Wood erkannte Willenborg zunächst an, nahm die Entscheidung nach Rücksprache mit seinem Gespann aber korrekterweise wieder zurück (5.). Wenig später hatte Steven Skrzybski die Berliner Führung auf dem Fuß, scheiterte mit seinem Schuss aus kurzer Distanz aber am Querbalken (14.).

Nach der ersten Berliner Drangphase fand auch Sandhausen im Spielverlauf besser in die Partie, blieb vor dem Tor zunächst aber ebenso erfolglos wie die weiter offensiv sehr bemühten Eisernen. Nach der Pause flachte das Niveau der Begegnung ab. Beiden Mannschaften fehlten in der Offensive die Ideen, Torchancen waren Mangelware. Das Tor fiel dann entsprechend auch nach einer Einzelaktion. Daube nahm aus der Distanz Maß, der Ball prallte vom linken Innenpfosten ins Tor.

Rückschlag für St. Pauli

Der FC St. Pauli hat im Aufstiegsrennen der 2. Fußball-Bundesliga den nächsten Rückschlag kassiert. Die Mannschaft von Trainer Ewald Lienen unterlag zum Auftakt des 19. Spieltages dem Karlsruher SC mit 1:2 (1:1) und verpasste die vorläufige Rückkehr auf Relegationsrang drei. Vier Tage nach dem enttäuschenden 0:0 bei Aufsteiger Arminia Bielefeld brachte Bernd Nehrig (24.) St. Pauli in Front, Manuel Torres (37.) und Dimitrios Diamantakos (71.) drehten das Spiel jedoch für den KSC.

Vor 29 546 Zuschauern war die Heimmannschaft dabei durchaus verdient in Führung gegangen. Nach einer guten Viertelstunde übernahm die Lienen-Elf deutlich das Kommando und wurde durch Nehrigs Treffer belohnt. Auch danach war St. Pauli die bessere Mannschaft und brachte den KSC immer wieder in Bedrängnis, doch die Badener nutzten ihre erste echte Chance nach einem Konter zum Ausgleich. Auch nach der Pause spielte zunächst nur St. Pauli, nach einer Stunde sank das Spielniveau jedoch zusehends. Nach einer Ecke vergab schließlich Karlsruhes Jonas Meffert zunächst eine große Chance kläglich, bevor Diamantakos an den Ball kam und doch die Führung erzielte.

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