Schwerin:Landräte in MV fordern mehr Geld: Kritik von Beamtenbund

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Für die Forderung nach Anhebung ihrer Bezüge haben die Landräte Mecklenburg-Vorpommerns ersten Widerspruch geerntet. Der Landesvorsitzende des Beamtenbundes,...

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Schwerin (dpa/mv) - Für die Forderung nach Anhebung ihrer Bezüge haben die Landräte Mecklenburg-Vorpommerns ersten Widerspruch geerntet. Der Landesvorsitzende des Beamtenbundes, Dietmar Knecht, verwies am Freitag auf den im Vorjahr erzielten Tarifabschluss, der wegen der Folgen der Corona-Pandemie zwar gering ausgefallen sei, von dem aber auch die Verwaltungschefs profitierten. „Dieser Alleingang ist ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten der Landratsämter, die gerade auch in den Gesundheitsbehörden Tausende Überstunden vor sich herschieben und die nun in die Röhre schauen sollen“, monierte Knecht.

Er reagierte damit auf einen am Freitag bekannt gewordenen Brief des Landkreistags von Anfang Mai an Innenminister Torsten Renz (CDU). In dem Schreiben, über das als erstes der NDR berichtet hatte, wird eine „Anpassung der Besoldung der Landrätinnen und Landräte“ gefordert. Die Verfasser verweisen darauf, dass in Mecklenburg-Vorpommern die bundesweit größten Landkreise entstanden und die Verwaltungsleistungen damit komplexer geworden seien. Zudem habe das Land den Kreisen neue Aufgaben übertragen und nehme sie immer häufiger als „Feuerwehr“ in Anspruch, wie etwa beim Breitbandausbau, der Aufnahme von Flüchtlingen oder jetzt in der Corona-Pandemie

Das Schreiben enthält zudem die Besoldungstabellen der Bundesländer aus dem Jahr 2019. Daraus geht hervor, dass die Bezüge der Landräte im Nordosten mit bis zu 9065 Euro im Monat im unteren Bereich lagen. Allerdings gehörten mit dem Saarland und Rheinland-Pfalz auch zwei westdeutsche Bundesländer zu den Regionen, in denen Landräte weniger verdienten als in Mecklenburg-Vorpommern. Sachsen gewährte mit 10 128 Euro in Ostdeutschland die höchsten Bezüge für Landräte. Nach jüngsten Tariferhöhungen verdient ein Landrat in der Besoldungsstufe B6 in Mecklenburg-Vorpommern inzwischen rund 9700 Euro.

Innenminister Renz ließ mitteilen, dass er das Kabinett über das Schreiben des Landkreistages informiert habe und entsprechende Gespräche geführt würden.

© dpa-infocom, dpa:210528-99-780347/2

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