Wiesbaden:Weniger mit Mindestsicherung: stärkster Rückgang in MV

Lesezeit: 1 min

Die Zahl der Empfänger sozialer Mindestsicherung ist in keinem Bundesland so stark gesunken wie in Mecklenburg-Vorpommern. Wie das Statistische Bundesamt in...

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Wiesbaden/Schwerin (dpa/mv) - Die Zahl der Empfänger sozialer Mindestsicherung ist in keinem Bundesland so stark gesunken wie in Mecklenburg-Vorpommern. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte, bezogen Ende 2018 in Nordosten knapp 163 000 Menschen diese staatlichen Transferleistungen. Das waren 9 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Auch in den anderen ostdeutschen Ländern war der Rückgang überdurchschnittlich hoch.

Bundesweit gab es nach den Zahlen des Statistikamts Ende 2018 noch rund 7,2 Millionen Empfänger sozialer Mindestsicherung. Das waren 5,1 Prozent weniger als Ende 2017. Besonders stark gingen die Ausgaben für Asylbewerber zurück. „Gemessen an der Gesamtbevölkerung sank der Anteil der Leistungsempfängerinnen und -empfänger von 9,2 Prozent zum Jahresende 2017 auf 8,7 Prozent zum Jahresende 2018“, teilte das Amt mit. Der Anteil ging damit das dritte Jahr in Folge zurück.

In Mecklenburg-Vorpommern bezogen Ende 2018 noch 10,1 Prozent der 1,6 Millionen Einwohner soziale Mindestsicherung. Vor zehn Jahren lag der Anteil noch bei mehr als 14 Prozent. In den Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg lag die Quote zuletzt zwischen 13 und 17,4 Prozent, in Nordrhein-Westfalen bei 11,3 Prozent.

Zu den Transferleistungen der sozialen Mindestsicherungssysteme gehören unterschiedliche Hilfen: Arbeitslosengeld II (Hartz IV) erhielten Ende 2018 bundesweit knapp 5,6 Millionen Menschen und damit 5,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung bezogen knapp 1,1 Millionen Menschen, 1,9 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Regelleistungen für Asylbewerber bekamen rund 411 000 Menschen, 12,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Hilfe zum Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen bezogen knapp 121 000 Menschen, 4,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Rückgang bei den Asylbewerberleistungen ist nach Angaben der Statistiker zum einen auf eine rückläufige Zahl der Asylanträge zurückzuführen, zum anderen auf die hohe Zahl entschiedener Asylverfahren.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: