Jahreswechsel - Berlin:Einsatzkräfte erwartet stressige Arbeitsnacht an Silvester

Berlin
Silvester-Feuerwerk am Brandenburger Tor. Foto: Ralf Hirschberger/dpa (Foto: dpa)

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Berlin (dpa/bb) - Mit Spannung blickt Berlin auf die Silvesternacht. Feiernde müssen sich erstmals nicht nur auf ein Böllerverbot am Brandenburger Tor einstellen. Auch am Alexanderplatz und um die Pallasstraße in Schöneberg ist der Einsatz von Raketen, Fontänen und Chinaböllern nicht mehr erlaubt. Polizei und Feuerwehr stehen mit einem Großaufgebot bereit.

Weil in den vergangenen Jahren in einigen Gebieten Berlins Gruppen junger Männer Böller auf Polizisten und Feuerwehrleute warfen, legte der Senat die beiden zusätzlichen Verbotszonen fest. Das Verbot gilt Silvester von 18.00 Uhr bis zum Neujahrsmorgen um 6.00 Uhr. Die Feuerwehr wird von Dienstagabend bis in den frühen Mittwochmorgen mit 1460 Leuten in Berlin bereitstehen.

Die Berliner Polizei schickt in der Silvesternacht rund 2000 zusätzliche Beamte auf die Straße. 550 davon seien für die beiden Feuerwerks-Verbotszonen in Schöneberg und am Alexanderplatz zuständig, wie ein Sprecher am Montag sagte. 140 Polizisten sollen direkt in und an den beiden abgesperrten Gebieten postiert werden. Weitere rund 400 Polizisten sind in der größeren Umgebung der Bereiche um die Pallasstraße und den Alexanderplatz verteilt.

Die ersten gefährlichen Vorfälle gab es dort aber bereits in den vergangenen Tagen. Am Samstagabend zündeten Menschen an der Pallasstraße einen Profi-Feuerwerkskörper, eine sogenannte Kugelbombe - Autos wurden beschädigt. Die Polizei nahm acht Menschen fest und beschlagnahmte Böller und Raketenbatterien sowie diverse Drogen.

Viele Berliner halten die Knallerei an Silvester laut einer Umfrage für übertrieben. Rund 74 Prozent empfinden das Böllern als "mittlerweile zu viel", wie aus einer Forsa-Befragung im Auftrag der "Berliner Zeitung" (Montag) hervorgeht. Im Vorjahr waren es 62 Prozent.

Dennoch versuchen Menschen immer wieder, hierzulande verbotene Böller einzuführen. Bei Routinekontrollen an der Grenze zu Polen habe der Zoll in der Zeit vor Silvester wieder vermehrt illegales Feuerwerk sichergestellt, sagte eine Sprecherin des Hauptzollamts Frankfurt (Oder).

Für die Tiere könne die lauteste Nacht des Jahres ebenfalls ungemütlich werden. "Gerade die Knallkörper, die schon vor der erlaubten Uhrzeit gezündet werden, registrieren die Tiere durchaus", sagte Zoo-Sprecherin Philine Hachmeister am Montag. Antilopen und Giraffen würden bei besonders lauten Böllern auch schon mal zusammenzucken, hieß es. Zoo- und Tierparkdirektor Andreas Knieriem appellierte an die Menschen, auf die Tiere Rücksicht zu nehmen.

Auch die Krankenhäuser bereiten sich auf die Silvesternacht vor. Die Rettungsstellen von Vivantes stellen sich eigenen Angaben zufolge auf etwa 500 zusätzliche Patienten ein. Im Unfallkrankenhaus Berlin seien in der Silvesternacht 11 von 17 Operationssälen in Betrieb, teilte ein Sprecher mit.

Die Berliner Stadtreinigung (BSR) plant ihren Neujahrseinsatz mit 550 Leuten und 150 Fahrzeugen. Zuerst werden in den frühen Morgenstunden des 1. Januar die Partymeile am Brandenburger Tor, die Neujahrslaufstrecke und der Kurfürstendamm gesäubert. Ab dem 2. Januar soll der Silvestermüll in den übrigen Stadtgebieten beseitigt werden.

Die Aufbauarbeiten für die Festmeile rund um das Brandenburger Tor sollen bis zum Dienstagmorgen beendet sein. Zehntausende Besucher werden zum Jahreswechsel dort erwartet. Gäste müssten sich auf umfangreiche Kontrollen einstellen, sagte eine Sprecherin. 600 bis 800 Mitarbeiter privater Sicherheitsfirmen seien am 31. Dezember im Einsatz. Neben Glasflaschen und großen Taschen seien auch Feuerwerkskörper auf dem Gelände verboten.

Die Berliner Polizei wird von der Silvesternacht auf zwei Twitter-Kanälen berichten. Auf dem normalen Kanal "Polizeiberlin" geht es um die zahlreichen Einsätze nach Notrufen. Auf dem Kanal zu aktuellen Großeinsätzen "Polizeiberlin_E" wird von der Festmeile am Brandenburger Tor getwittert.

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