Erfurt/Ohrdruf (dpa/th) - Nach Auswertung neuer Fotos gibt es laut Thüringer Umweltministerium erstmals seit 150 Jahren in Thüringen wieder ein Wolfsrudel. Den entsprechenden Foto-Nachweis habe eine Wildkamera erbracht, wie das Umweltministerium am Freitag mitteilte. „Wir freuen uns über den ersten echten Wolfsnachwuchs in Thüringen, sind aber in Gedanken auch bei den Sorgen und Nöten der Weidetierhalter“, erklärte Umweltstaatssekretär Olaf Möller. Ein genetischer Nachweis stehe aber noch aus. Zwei Wolfswelpen seien bereits am 27. Juli in der Nähe von Ohrdruf (Landkreis Gotha) in eine Fotofalle getappt. Möller sprach von einem Erfolg für den Artenschutz.
Nach Angaben des Umweltministeriums zeigten die neuen Aufnahmen zwei Jungtiere, die phänotypisch mitteleuropäischen Wolfswelpen entsprechen. Die Wolfsfamilie werde nun als Rudel geführt, hieß es. Zuvor war von einem Paar die Rede. Lange Zeit hatte die Ohrdrufer Wölfin gänzlich allein gelebt und sich zwischenzeitlich mit Hunden und später mit ihren eigenen Mischlingssöhnen gepaart. Seit einigen Monaten hat sie aber einen Wolfsrüden als Begleiter an ihrer Seite.
Beim diesjährigen Wurf gehen die Experten bislang davon aus, dass es sich um echten Wolfsnachwuchs handelt. Wie viele Welpen es gibt und welches Geschlecht sie haben, ist noch unklar. Die Jungtiere sind etwa drei Monate alt. Laut Umweltministerium bleiben junge Wölfe meist bis zu einem Alter von ein bis zwei Jahren im Rudelverband.