Philippinen: Korrupte Polizisten:Laptops als Wiedergutmachung

Schwere Straftaten warfen Polizisten auf den Philippinen einem deutschen Touristen vor. Sie hatten auch eine Idee, wie er seine Unschuld beweisen könne.

Ein deutscher Tourist ist Opfer eines außergewöhnlichen Betrugsversuchs seitens der philippinischen Polizei geworden. Fünf Beamte zwangen den Urlauber Ende Januar unter Androhung falscher Vorwürfe, sie mit Laptops auszustatten.

Laut dem Polizeichef des Finanzdistrikts von Manila, Froilan Bonifacio, hielten die fünf Polizisten den Deutschen in einem Einkaufszentrum an und warfen ihm zunächst vor, gefälschte Luxusartikel kaufen zu wollen. Als dieser die Anschuldigungen zurückwies, beschuldigten sie ihn des Drogenbesitzes. Als auch das nicht fruchtete, drohten sie ihn wegen Terrorverdachts festzunehmen.

Sie zwangen ihn laut Bonifacio, mit seiner Kreditkarte sechs Laptops für ihre Polizeiwache zu kaufen, "um seine Unschuld zu beweisen". Danach ließen sie ihn laufen und wiesen ihn an, über den Vorfall zu schweigen.

Der Mann schaltete jedoch die deutsche Vertretung vor Ort ein, die wiederum die Polizei verständigte.

"Ich bin nicht nur schockiert, ich bin stinksauer!", sagte Polizeichef Bonifacio. "Vielleicht machen sie das schon seit Jahren so." Den mutmaßlichen Tätern drohen nun Entlassung und ein Strafverfahren. Ihre Dienstwaffen mussten sie bereits abgeben.

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