Gellért-Bad in Budapest:Voll schön

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Der Besuch im berühmten Jugendstil-Bad Gellért ist zumindest tagsüber eine Freude.

Von Monika Maier-Albang

Schon überwältigend, wenn man das "Männerbad" des St. Gellért Heil- und Schwimmbades betritt: das kräftige Blau der gekachelten Wand, das kunstvoll gelegte Bodenmosaik, die Duschen in Dunkelgrün mit Säulen dazwischen. Entsprechend voll ist der Männerbereich. Etwas leerer die spiegelbildlich erbaute Frauenabteilung, die schon immer weniger prunkvoll war. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie zudem zerstört, später wiederaufgebaut.

Das Gellért - benannt nach einem Bischof, der hier 1047 von einem Felsen gestürzt und so zum Märtyrer wurde - ist das bei Touristen bekannteste Budapester Bad. Nach Männern und Frauen wird seit 2013 nicht mehr unterschieden, jeder kann baden, wo er will. Eröffnet wurde das im Jugendstil erbaute Gellért 1918. Es gab allerdings schon lange zuvor an dieser Stelle ein Bad. Dem Wasser wurde und wird Heilwirkung bei Gelenkentzündungen, Bandscheibenleiden, Kreislaufstörungen zugeschrieben.

Tagsüber ist es eine Freude, durch die Räume zu gehen, die farbigen Glasdächer zu sehen und die Keramikmosaiken. Abends, ohne natürliches Licht, wirkt das Bad wie eine schmuddelige Kopie seiner selbst. Es ist zu eng für die vielen Besucher und es riecht auch nach ihnen. Aber es gibt eine Ausweichmöglichkeit: den Außenbereich. Ein Thermalpool mit 36 Grad unter freiem Himmel, eine Sauna, auch hier die Gäste auf Tuchfühlung.

Draußen sollte man unbedingt die steile Treppe in das aus dem Jahr 1927 stammende Wellenbecken hinabsteigen und ein paar Runden schwimmen. Am Ende nicht übersehen: Neben den Kabinen stehen Zentrifugen. Hier trocknen die Einheimischen Badehose oder Bikini. Das lästige Einwickeln ins Handtuch kann man sich so sparen.

www.gellertfurdo.hu, geöffnet 6 bis 20 Uhr, Tageskarte ab 18 Euro

© SZ vom 28.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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