Drehorte von "Skyfall" in London:Bei Bond zu Hause

James Bond kehrte in die Heimat zurück und zumindest im Film sind danach die Londoner Underground - die "tube" - und das Hauptquartier des MI6 mehr als renovierungsbedürftig. Die Drehorte im Überblick.

Katja Schnitzler und Daniela Dau

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(Foto: Sony Pictures Releasing/dapd)

James Bond kehrt in die Heimat zurück und zumindest im Film sind danach die Londoner U-Bahn und das Hauptquartier des MI6 mehr als renovierungsbedürftig. Die Drehorte im Überblick. "Etwas britischer" wollten Hauptdarsteller Daniel Craig und Regisseur Sam Mendes ihren Protagonisten im James Bond-Film "Skyfall" auftreten lassen. Da war es logisch, auch seiner Heimat London eine größere Rolle zu geben. Trafalgar Square, U-Bahn, MI6-Hauptquartier: "Wir haben an bekannten Orten aus ungewöhnlichen Blickwinkeln gedreht", sagt Sam Mendes in einem Video, in dem auch sein Hauptdarsteller und Judi Dench vom London-Dreh berichten. Auf den folgenden Seiten finden Sie Drehorte in London, nicht nur aus dem Film "Skyfall" - und ein Museum, in dem Sie den absonderlichsten Bond-Fahrzeugen aus den vergangenen 50 Jahren ganz nah kommen.

Drehorte von "Skyfall" in London

Smithfield Market

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(Foto: AFP)

In und um Smithfield Market wurde eine Verfolgungsjagd im Range Rover gedreht: Während James Bond auf der Leinwand lässig durch die Straße rast, war der Anblick beim "Skyfall"-Dreh eher lustig: Ein Stuntfahrer saß auf dem Dach und lenkte den Wagen von dort aus, so dass Daniel Craig wirklich entspannt bleiben konnte. Auf dem Gelände des Smithfield Markets wurden schon vor 800 Jahren Pferde, Ochsen und Schweine verkauft. Noch heute ist er der größte Fleischmarkt in England und einer der größten Europas. 1868 wurde die Markthalle eingeweiht, danach vergrößerte sich der Handelsplatz mitten in London um vier weitere Gebäude. Sie überstanden den Zweiten Weltkrieg ohne größere Schäden, doch die Geflügelhalle brannte 1958 ab. Fünf Jahre später wurde sie mit einem beeindruckenden Kuppeldach wiedereröffnet. Außer Fleisch verkaufen die Händler Käse und andere Delikatessen, auch die typischen Pies. Der zentrale Markt liegt gleich neben dem St Bartholomew's Hospital - ein weiterer Drehort. Montag bis Freitag ab drei Uhr, die beste Zeit für Besucher sei um sieben Uhr morgens, heißt es auf smithfieldmarket.com, wo auch geführte Touren über den Markt angeboten werden. Die nächsten U-Bahnstationen sind Farringdon und Barbican.

Drehorte von "Skyfall" in London

National Gallery

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(Foto: AFP)

Schauen Sie in der National Gallery nicht nur auf die Gemälde. Betrachten Sie auch die Leute, die sich auf den schmalen Besucherbänken niederlassen. Zumindest in "Skyfall" sitzt hier der Agent seiner Majestät, um auf Erfinder "Q" (gespielt von Ben Whishaw) und die Übergabe seiner Waffe zu warten. Der Spion erhält eine Pistole, die sich erst nach dem Abgleich der Fingerabdrücke abfeuern lässt. Wo Daniel Craig alias Bond, James Bond, genau Platz nahm? In Raum 34. Hinter seinem Rücken hängt das Gemälde "The Morning Walk" von Thomas Gainsborough. Und noch ein weiteres Bild ist zu sehen: Joseph Wright of Derbys "An Experiment on a Bird in the Air Pump". Darauf zeigt ein Wissenschaftler, wie eine Vakuumpumpe Sauerstoff entzieht - ob der erstickende Vogel gerettet wird, lässt der Künstler offen. (Derzeit ist das Gemälde nicht ausgestellt, Sie sehen es hier auf nationalgallery.org.uk) James Bond entkommt im Film dem sicheren Tod. Natürlich. Die Nationalgalerie am Trafalgar Square hat täglich von zehn bis 18 Uhr geöffnet, freitags bis 21 Uhr.

Drehorte von "Skyfall" in London

MI6-Zentrale

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(Foto: AFP)

Es steht noch an der Themse in der Nähe von Vauxhall Bridge: das Hauptgebäude des Auslandsgeheimdienstes MI6 (offiziell heißt er übrigens Secret Intelligence Service SIS). Im Film "Skyfall" wird es beschossen, die Spione müssen ein neues Zentralquartier beziehen - dieses Gebäude ist in Wirklichkeit ein eher unscheinbares Parkhaus nahe Smithfield Market.

Drehorte von "Skyfall" in London

London Underground

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(Foto: Getty Images)

Sogar in der U-Bahn darf sich James Bond austoben. Auf der Jagd nach Filmbösewicht Raoul Silva (Javier Bardem) rutscht Bond waghalsig eine Rolltreppe hinunter, doch zu spät: Sein Kontrahent entwischt. Gedreht wurde aber nicht, wie in "Skyfall" suggeriert, am U-Bahnhof Temple, sondern in Charing Cross.

Drehorte von "Skyfall" in London

Whitehall

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(Foto: dpa)

Hier fahren die berühmten Doppeldeckerbusse durch die Prachtstraße Whitehall, doch für den explosiven "Skyfall"-Dreh mitten im Viertel der Macht musste sie gesperrt werden. Die Straße zieht sich vom Trafalgar Square bis zum Parliament Square, das letzte Drittel heißt allerdings Parliament Street. In Whitehall ist nicht nur das Soldatendenkmal (im Bild) zu finden, sondern auch das Verteidigungsministerium - "Whitehall" wird oft als Synonym dafür benutzt.

Drehorte von "Skyfall" in London

Somerset House

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(Foto: AFP)

Auch dieser berühmte Innenhof kennt der Kinogänger aus Bond-Filmen, wenngleich er keinen Auftritt im neuesten Werk hat. Wer weiß, wo er dann gestanden hätte. Schließlich wurde das Kunst- und Kulturzentrum Somerset House schon in "Goldeneye" nach St. Petersburg versetzt, während es in "Der Morgen stirbt nie" zwar in London bleiben durfte, doch nicht als ein Ort für zeitgenössische Kunst: Das Somerset House bekam die Rolle des Verteidigungsministeriums. Auf dem Vorplatz des Kulturzentrums sprudeln im Sommer 55 Wasserfontänen, im Winter kann man hier Schlittschuhlaufen.

Drehorte von "Skyfall" in London

Hotel Four Seasons Canary Wharf

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(Foto: Miller/Four Seasons)

Das Somerset House ist nicht die einzige Mogelpackung in den Bond-Filmen. Diesen Ausblick genoss Daniel Craig, als er für "Skyfall" in den Pool des Hotels Four Seasons sprang. Sein Alter Ego James Bond hingegen blickt nach dem Bad mitnichten auf London, sondern auf die in den Film montierte Skyline von Shanghai. Der Dreh in China war den Machern zu teuer. Ganz billig ist auch ein Spa-Besuch in diesem Luxus-Hotel nicht, doch es steht bei rechtzeitiger Terminvereinbarung auch Nicht-Hotelgästen offen.

Drehorte von "Skyfall" in London

National Motor Museum

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(Foto: AFP)

Fast so berühmt wie die Bond-Girls sind die Fahrzeuge, die 007 lenkt. Noch bis zum 6. Januar 2012 zeigt das National Motor Museum südwestlich von London die Sonderausstellung "Bond in Motion. 50 vehicles. 50 years". Nicht nur drei Fahrzeuge aus dem aktuellen Film sind zu sehen, auch Schmuckstücke wie Goldfingers Rolls-Royce Phantom III, das Mini-U-Boot von Bösewicht Blofeld - und natürlich der berühmte Aston Martin DB5 (alle ausgestellten Fahrzeuge sehen Sie hier). Das Museum befindet sich südlich von London in Beaulieu zwischen Bournemouth und Southampton, Öffnungszeiten täglich von zehn bis 17 Uhr.

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(Foto: Getty Images)

Er hat's erfunden: Ian Fleming (1908 - 1964), Ähnlichkeiten mit seinem Helden sind keineswegs zufällig. Auch Fleming war im Geheimen tätig: Im Zweiten Weltkrieg arbeitete er von 1939 an für den Marine-Nachrichtendienst - allerdings nur vom Schreibtisch aus und nie "undercover". Seine Erlebnisse inspirierten ihn zum ersten James-Bond-Buch "Casino Royal" (1953). Sowohl der echte als auch der erdachte Spion liebten Frauen, Luxus und schnelle Autos. Fleming konnte sich das leisten, seine Bond-Romane und die Filme machten ihn zum mehrfachen Millionär. Neben seinem Haus "Goldeneye" auf Jamaica blieb er auch London treu: Im Erscheinungsjahr von "Casino Royal" zog er in die Hausnummer 16 am Victoria Square im feinen Stadtteil Belgravia. Von hier aus konnte er zu Fuß in die Bar des Dukes Hotel am St. James Place gehen. Hier soll Fleming Martinis bestellt haben und zu dem berühmten Zitat "geschüttelt, nicht gerührt" angeregt worden sein.

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