Kremlnahe Rocker in Wien
Auf seiner umstrittenen "Siegestour" von Moskau nach Berlin hat der russische Motorradclub "Nachtwölfe" einen Zwischenstopp in Österreich eingelegt. Etwa 500 Menschen empfingen die kleine Gruppe um die kremlnahen Rocker am Samstagabend in der Hauptstadt Wien. Die österreichische Nachrichtenagentur APA berichtet, dass die Gruppe aus zwei russischen Staatsbürgern und etwa 20 Sympathisanten bestand. Gemeinsam mit dem russischen Botschafter legten die zwei Russen einen Kranz vor dem Heldendenkmal der Roten Armee auf dem Schwarzenbergplatz nieder. Der Polizei zufolge verlief dies ohne Zwischenfälle.
Österreichische Polizei begleitet Gruppe
Am Sonntag wollen die Biker offenbar nach Deutschland weiterreisen. Die Tour der Gruppe zum Gedenken des 70. Jahrestages des Kriegsendes soll am 9. Mai, der in Russland als Tag des Sieges über Hitlerdeutschland gefeiert wird, in Berlin enden. Vor dem Stopp in Österreich hatte es in der slowakischen Hauptstadt Bratislava eine "Nachtwölfe"-Kranzniederlegung gegeben. Von dort aus wurden die beiden russischen Staatsbürger auf dem Weg nach Wien von den rund 20 Sympathisanten sowie ab der Staatsgrenze von der österreichischen Polizei begleitet.

Russland:Rocker mit Faible für Großrussland
Auf den Spuren der Roten Armee: Der Putin-treue Rockerclub "Nachtwölfe" plant eine "Siegesfahrt" von Moskau über Polen bis nach Berlin. Für Warschau eine Provokation.
Wie der russische Botschafter Sergej Netschajew mitteilte, wollten die "Nachtwölfe" die Nacht auf Sonntag in Wien verbringen. Eine weitere Aktion in Österreich sei nicht geplant. Ein Mitarbeiter der russischen Botschaft in Wien erklärte, eine weitere Kranzniederlegung sei in Nürnberg denkbar.
Visa einiger Biker annulliert
Deutschland hatte die Visa einiger Biker der Gruppe annulliert. Mindestens drei Rocker sollen am Flughafen in Berlin-Schönefeld abgewiesen worden sein. Russland protestierte gegen diesen Schritt und fordert von der Bundesregierung eine Erklärung. "Nachtwölfe"-Präsident Alexander Saldostanow ist mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin befreundet. Polen verweigerte der Gruppe die Durchreise.