Wo sie sich am 24. Juni 2015 aufhielt? Das weiß Daniela M. noch sehr genau. Sie war damals alleinerziehend, verantwortlich für drei Kinder und psychisch am Ende. Niemand half ihr, die Verwandten wohnten weit weg. Sie brach zusammen, musste in Behandlung. Am besagten Tag im Juni - und auch schon in den Wochen davor - lag sie in der Klinik. So steht es in ihrer Krankenakte. Frühmorgens hielt eine Pflegerin für den 24. Juni 2015 fest, dass die Patientin bei allen Kontrollen schlief. Um 10.31 Uhr habe sie einen begleiteten Spaziergang unternommen, am Nachmittag stand Ergotherapie auf dem Programm, danach Basteln. Diese Dokumentation könnte sich für Daniela M. noch als sehr wertvoll erweisen.
Fall Winterhoff:Die unmögliche Unterschrift
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Als die Behandlungsmethoden des Kinderpsychiaters Winterhoff publik wurden, ging Daniela M. juristisch gegen ihn vor. Dieser hat auch ihr Kind behandelt und sediert. Sie selbst soll dem zugestimmt haben. Doch einiges spricht dagegen.
Von Nicole Rosenbach und Rainer Stadler, München
Fall Winterhoff:Umstrittener Psychiater darf weiter Kinder behandeln
Trotz massiver Kritik an den Behandlungsmethoden von Michael Winterhoff arbeiten Jugendhilfe-Einrichtungen weiter mit dem Bonner Arzt zusammen. Politik und Behörden haben es mit der Aufklärung des Skandals offenbar nicht eilig.
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