Fürth:Jeder dritte Wähler in Bayern noch unentschieden

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München (dpa/lby) - Zweieinhalb Wochen vor der Bundestagswahl ist fast jeder dritte Wahlberechtigte in Bayern noch unentschieden: 30 Prozent wollen sich gegebenenfalls noch einmal umorientieren, für 70 Prozent steht die Wahlentscheidung dagegen fest. Das ergab eine repräsentative Umfrage von Infratest dimap im Auftrag des BR-Politikmagazins "Kontrovers", die am Mittwoch veröffentlicht wurde. Besonders festgelegt sind demnach die Anhänger von AfD, CSU und FDP, weniger festgelegt dagegen die Anhänger von Grünen und SPD.

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München (dpa/lby) - Zweieinhalb Wochen vor der Bundestagswahl ist fast jeder dritte Wahlberechtigte in Bayern noch unentschieden: 30 Prozent wollen sich gegebenenfalls noch einmal umorientieren, für 70 Prozent steht die Wahlentscheidung dagegen fest. Das ergab eine repräsentative Umfrage von Infratest dimap im Auftrag des BR-Politikmagazins „Kontrovers“, die am Mittwoch veröffentlicht wurde. Besonders festgelegt sind demnach die Anhänger von AfD, CSU und FDP, weniger festgelegt dagegen die Anhänger von Grünen und SPD.

Die bundespolitische Stimmung in Bayern ist relativ konstant: Wäre am Sonntag Bundestagswahl, käme die CSU der Umfrage zufolge auf 47 Prozent. Das ist ein Prozentpunkt weniger als bei der BR-Umfrage im Mai. Die SPD würde derzeit bei 17 Prozent landen (auch minus ein Prozentpunkt im Vergleich zum Mai). Im Kampf um den dritten Platz liegen aktuell die Grünen mit 9 Prozent vor der AfD (8 Prozent) und der FDP (7 Prozent). Die Linke könnte derzeit mit 5 Prozent rechnen.

55 Prozent der bayerischen Wahlberechtigten wünschen sich der Umfrage zufolge eine unionsgeführte Bundesregierung, 26 Prozent hoffen auf ein SPD-geführtes Kabinett. Unter möglichen unionsgeführten Koalitionen liegen demnach Schwarz-Gelb (50 Prozent) und Schwarz-Rot (48 Prozent) vor Schwarz-Grün (43 Prozent) und einer sogenannten Jamaika-Koalition aus Union, FDP und Grünen (38 Prozent). 26 Prozent äußerten sich dagegen positiv über eine „Ampel“ aus SPD, Grünen und FDP, 19 Prozent über eine rot-rot-grüne Bundesregierung.

Bei der Direktwahl-Frage liegt Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit 54 Prozent deutlich vor ihrem SPD-Herausforderer Martin Schulz (21 Prozent). 18 Prozent wollten sich für keinen der beiden entscheiden.

Die aktuelle wirtschaftliche Lage wird überwiegend positiv bewertet. Gut die Hälfte der Bayern (55 Prozent) gab an, es gehe in Deutschland alles in allem eher gerecht zu. Allerdings sehen vier von zehn Befragten (40 Prozent) eher ungerechte Verhältnisse im Land. Am größten war der Anteil hier bei Anhängern der AfD und der Linken.

Als drängendstes Problem, das die Politik vordringlich lösen müsse, nannten 58 Prozent Migration, Flüchtlingsandrang und Asyl. Armut und soziale Ungerechtigkeit folgen mit 20 Prozent auf Platz zwei, gefolgt von den Themen Rente/Alterssicherung (17) und Schule/Bildung (14).

Beim Blick auf Flüchtlinge ist die bayerische Bevölkerung gespalten: 37 Prozent empfinden diese alles in allem eher als eine Bereicherung für das Leben in Deutschland, 38 Prozent eher als eine Belastung.

Angesichts der Debatte um die Luftverschmutzung in Großstädten sprechen sich 30 Prozent der Bayern dafür aus, Neufahrzeuge mit Verbrennungsmotoren bis 2040 zu verbieten. 62 Prozent lehnen das ab.

Infratest dimap hatte vom 30. August bis 4. September 1000 Wahlberechtigte in Bayern telefonisch interviewt.

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