Frankfurt (Oder):Kritik an Gauland: Äußerungen „unanständig und gefährlich“

Potsdam (dpa/bb) - Äußerungen des AfD-Spitzenkandidaten Alexander Gauland, wonach die Deutschen auf "die Leistungen deutscher Soldaten" in den beiden Weltkriegen stolz sein dürften, sind in Brandenburg auf scharfe Kritik gestoßen. Brandenburgs CDU-Chef Ingo Senftleben nannte sie unanständig und gefährlich. "Er untergräbt das Fundament der Bundesrepublik Deutschland, das Konservative wie Konrad Adenauer und Helmut Kohl errichtet haben", sagte Senftleben mit Blick auf Gauland am Freitag in Potsdam.

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Potsdam (dpa/bb) - Äußerungen des AfD-Spitzenkandidaten Alexander Gauland, wonach die Deutschen auf „die Leistungen deutscher Soldaten“ in den beiden Weltkriegen stolz sein dürften, sind in Brandenburg auf scharfe Kritik gestoßen. Brandenburgs CDU-Chef Ingo Senftleben nannte sie unanständig und gefährlich. „Er untergräbt das Fundament der Bundesrepublik Deutschland, das Konservative wie Konrad Adenauer und Helmut Kohl errichtet haben“, sagte Senftleben mit Blick auf Gauland am Freitag in Potsdam.

Dessen Aussagen seien ungeheuerlich, meinte der Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Clemens Rostock. Deutschland sei zweimal über Europa hergefallen. Das Resultat seien Millionen Tote und die Teilung des Landes gewesen. „Wer darauf stolz ist, begeht ein Verbrechen an den Opfern und hat ein schizophrenes Verhältnis zu unserer Vergangenheit.“ SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz bemerkte bei einem Wahlkampfauftritt in Potsdam: „Das ist der Ton der Totengräber der deutschen Demokratie, denen wir uns in den Weg stellen.“

Gauland hatte die umstrittenen Äußerungen in einem Video gemacht. Zudem forderte er, einen Schlussstrich unter die Beschäftigung mit dem Nationalsozialismus zu ziehen. Vertreter von SPD und Grüne hatten die Äußerungen als weiteren Beleg für rechtsextreme Tendenzen in der AfD gewertet. Gauland, der auch Fraktionsvorsitzender seiner Partei im brandenburgischen Landtag ist, tritt im Bundestagswahlkreis 63 (Frankfurt (Oder) und Oder-Spree) als Direktkandidat für die Wahl am 24. September an.

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