Bad Neuenahr-Ahrweiler:Neue Landrätin im Kreis Ahrweiler: Mehr Hochwasserschutz

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Cornelia Weigand, zukünftige Landrätin im Kreis Ahrweiler. (Foto: Thomas Frey/dpa/Archivbild)

Die erste Frau an der Spitze des flutgeschädigten Kreises Ahrweiler hat bei ihrer Amtseinführung zu mehr Hochwasserschutz und einem nachhaltigen Wiederaufbau...

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Remagen (dpa/lrs) - Die erste Frau an der Spitze des flutgeschädigten Kreises Ahrweiler hat bei ihrer Amtseinführung zu mehr Hochwasserschutz und einem nachhaltigen Wiederaufbau aufgerufen. Es gelte, „das Wasser in der Fläche zurückzuhalten“, sagte die neue Landrätin Cornelia Weigand (50) am Freitag in Remagen. Dafür seien neue Regenrückhaltebecken, Polder und Retentionsflächen (Überflutungsflächen) nötig. Der Wiederaufbau könne zum Modell für andere Mittelgebirgsflüsse werden. „Wir sind es uns schuldig, nachhaltig wiederaufzubauen“, ergänzte die parteilose bisherige Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Altenahr. Wichtig sei der Einsatz erneuerbarer Energien für Strombedarf und Wärmeversorgung.

Bei der Sturzflut im Juli 2021 nach extremem Regen waren im Ahrtal 134 Menschen getötet und Tausende Häuser beschädigt oder zerstört worden. Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) sagte, vor Weigand liege die Mammutaufgabe des Wiederaufbaus als „sehr, sehr große Herausforderung“. Das sei allerdings auch eine Chance, eine noch „bessere Heimat“ zukunftsweisend zu schaffen.

Die auf der Insel Sylt geborene Biologin Weigand hatte die vorgezogene Landratswahl am 23. Januar im ersten Wahlgang gewonnen. Mit Unterstützung der Grünen setzte sie sich mit 50,2 Prozent der Stimmen in dem eher konservativen Kreis Ahrweiler gegen drei männliche Kandidaten durch. Minister Lewentz sagte, Weigand habe sich selbst von ihrem Wahlsieg schon in der ersten Runde überrascht gezeigt. Er sei das nicht gewesen angesichts der Fähigkeit der neuen Landrätin, die Sorgen und Nöte der Flutopfer aufzunehmen. Weigand versprach, sich mit aller Kraft für den Wiederaufbau einzusetzen.

Der frühere Landrat Jürgen Pföhler (CDU) soll bei der tödlichen Sturzflut womöglich zu spät vor der Gefahr gewarnt haben. Die Staatsanwaltschaft Koblenz ermittelt gegen den 63-jährigen Juristen, der auf eigenen Antrag wegen Dienstunfähigkeit in den Ruhestand versetzt worden ist. Deshalb wurde die neue Landratswahl nötig.

© dpa-infocom, dpa:220217-99-178365/3

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