Der Bundestag hat für die Einführung eines Nationalen Veteranentages am 15. Juni jeden Jahres gestimmt. Eine große Mehrheit der Abgeordneten votierte für einen entsprechenden Antrag, den die drei Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP sowie die oppositionelle Union gemeinsam eingebracht hatten. Verteidigungsminister Boris Pistorius bezeichnete den Veteranentag als starkes, wichtiges und überfälliges Zeichen der Wertschätzung. "Es geht um die Anerkennung derjenigen, die in letzter Konsequenz bereit sind, das Äußerste für andere zu geben und die ihr Leib und Leben für unser Land einsetzen", sagte der SPD-Politiker.
Der Veteranentag soll ein sichtbares Zeichen für Wertschätzung sowie Aufmerksamkeit setzen und zugleich Bemühungen um die soziale Versorgung stärken. "Ein nationaler Tag für Veteraninnen und Veteranen kann einen angemessenen Rahmen für die Anerkennung und den Dank für ihre besonderen Leistungen sowie einen Ort des Austausches zwischen ihnen, ihren Angehörigen, Bundeswehr, Gesellschaft und Politik schaffen", hießt es in dem Antrag.
Kritik an dem Gedenktag kam von der Linken. Dietmar Bartsch sagte, die Idee dafür reihe sich ein in eine "atmosphärische Veränderung", wofür auch das Wort "kriegstauglich" stehe. Dies finde er höchst problematisch, sagte Bartsch und äußerte die Vermutung, dass eine zentrale Gedenkveranstaltung in Berlin auch zu "erheblichen" Protesten führen wird.
Geplant ist, jeweils am Wochenende vor oder nach dem 15. Juni in Berlin eine große Veranstaltung zu organisieren. Als Veteranin oder Veteran der Bundeswehr gilt, wer als Soldatin oder Soldat der Bundeswehr im aktiven Dienst steht oder aus diesem Dienstverhältnis ehrenhaft ausgeschieden ist. Etwa zehn Millionen Deutsche haben Wehrdienst geleistet oder waren Berufs- oder Zeitsoldaten, etwa 500 000 Männer und Frauen waren im Einsatz.
Um die Frage, wer als Veteran gelten soll, hatte es in vergangenen Jahren Diskussionen gegeben, weil Soldaten nach Auslandseinsätzen oder gar der Beteiligung an Gefechten andere Bedürfnisse haben als Wehrdienstleistende aus der Zeit des Kalten Krieges.
Nach Angaben der Bundeswehr sind seit 1955 mehr als 3 300 Angehörige der deutschen Streitkräfte in Ausübung ihres Dienstes ums Leben gekommen. 116 von ihnen starben bei einem Einsatz im Ausland. Der Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr kostete 59 Soldaten das Leben.