Die Gewerkschaften wollen in den anstehenden Tarifverhandlungen für rund 1,2 Millionen Beschäftigte der Länder Lohnerhöhungen von 10,5 Prozent bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von zwölf Monaten durchsetzen. Mindestens müsse es eine Erhöhung der Gehälter um 500 Euro monatlich geben, teilten die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und der Deutsche Beamtenbund (dbb) mit.
Die Forderung bewegt sich in gleicher Höhe der Vorstellungen, mit denen die Gewerkschaften in die Tarifverhandlungen für Bund und Kommunen gegangen waren. Dort war im April ein Tarifabschluss erzielt worden, der nach Verdi-Berechnungen bei einer Laufzeit von zwei Jahren für die meisten Beschäftigten - je nach Entgelthöhe - eine schrittweise Erhöhung von elf bis gut 16 Prozent vorsieht.
Die Verhandlungen mit der Tarifgemeinschaft der Länder sollen am 26. Oktober beginnen. Eine Einigung wird nicht vor der dritten Verhandlungsrunde erwartet, die für den 7. und 8. Dezember angesetzt ist.
Ein Tarifabschluss gilt dann für mehr als drei Millionen Menschen. Neben den Tarifbeschäftigten sind laut Verdi-Angaben indirekt auch 1,2 Millionen Beamte bei den Ländern und 175 000 kommunale Beamte betroffen sowie etwa eine Million Pensionäre. Sie profitieren von einem Tarifabschluss, wenn die jeweiligen Länder eine Tariferhöhung auf sie übertragen. Tarifbeschäftigte der Länder sind zum Beispiel im Straßenbau, bei der Justiz, in Finanz- und Steuerbehörden, in Kitas und Schulen, an Universitäten, Kliniken und in der Verwaltung tätig.