Die Einwohnerzahl in den USA ist binnen zehn Jahren von etwa 309 Millionen auf mehr als 331 Millionen angestiegen. Eine Volkszählung aus dem vergangenen Jahr ergab genau 331 449 281 Einwohner - 7,4 Prozent mehr als bei der Zählung 2010. Dabei handelt es sich um das zweitniedrigste Wachstum seit Beginn der systematischen Erfassung im Jahr 1790, wie der amtierende Direktor des US-Statistikamts, Ron Jarmin, bei der Vorstellung erster Resultate in Washington sagte.
Das United States Census Bureau hatte die Bevölkerungszahl zuletzt bereits mit etwa 330 Millionen angegeben. Am schnellsten gewachsen ist demnach die Bevölkerung im Süden der USA, gefolgt vom Westen. Kalifornien bleibe mit knapp 40 Millionen Menschen der bevölkerungsreichste Bundesstaat. Am unteren Ende dieser Skala liege Wyoming mit knapp 577 000 Einwohnern.
Die Volkszählung in den USA findet alle zehn Jahre statt. Auf Basis der Ergebnisse wird unter anderem über die Verteilung von Bundesmitteln an Bundesstaaten entschieden. Auch die Zahl der Abgeordneten, die die Bundesstaaten in das Repräsentantenhaus entsenden, orientiert sich daran.
Die Volkszählung wurde durch die Pandemie und durch Naturkatastrophen erschwert
Jarmin sagte, durch die Ergebnisse der jüngsten Zählung würden sieben der insgesamt 435 stimmberechtigten Sitze im Repräsentantenhaus verschoben. Texas mit einem Zuwachs von nahezu vier Millionen Menschen erhalte künftig zwei weitere Sitze, Colorado, Florida, Montana, North Carolina und Oregon erhielten jeweils einen. Kalifornien, Illinois, Michigan, New York, Ohio, West Virginia und Pennsylvania würden jeweils einen Sitz verlieren. Für die verbliebenen 37 Bundesstaaten ändere sich nichts. Auf die 100 Sitze im US-Senat - der anderen Kammer im Kongress - hat die Volkszählung keinen Einfluss. Dorthin entsendet jeder Bundesstaat unabhängig von der Bevölkerungszahl zwei Senatoren.
Die Volkszählung im vergangenen Jahr wurde durch die Pandemie und durch Naturkatastrophen wie Waldbrände und Stürme erschwert. Jarmin betonte, Genauigkeit und die Vollständigkeit der Zählung 2020 sei dennoch mit jenen vergangener Erhebungen vergleichbar.