Wahl in den USA:Kandidat auf Keks

Trotz langer Schlangen und steigender Corona-Zahlen geben in den Vereinigten Staaten Millionen Menschen ihre Stimme persönlich ab. Ein Blick auf einen in vielfacher Hinsicht außergewöhnlichen Wahltag.

Von Theresa Crysmann

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(Foto: REUTERS)

Tausende Freiwillige helfen heute im ganzen Land in den Wahllokalen. Dabei geht es nicht nur um die Auszählung von Briefwahlstimmen, sondern vor allem auch darum, die Wählerinnen an die Corona-Regeln zu erinnern. So wie hier in New York City wurden überall vor den Wahllokalen schon am frühen Morgen Hinweisschilder angebracht.

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Bei der letzten Präsidentschaftswahl gab es in den USA noch knapp 20 000 Wahllokale mehr als in diesem Jahr. An Orten, wo eine vorzeitige Stimmabgabe möglich war, mussten Wähler in den letzten Tagen teils bis zu zehn Stunden anstehen. Auch am Wahltag sind die Schlangen vor den Wahllokalen lang, wie hier vor der John F. Kennedy-Bücherei in Miami, Florida.

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Schon bevor die Wahllokale am Dienstagmorgen öffneten, hatten etwa 100 Millionen Wähler vorab per Post oder in Frühwahlzentren ihre Stimmen abgegeben. Damit die Menschen am eigentlichen Wahltag die langen Wartezeiten besser aushalten, gibt es Initiativen wie Pizza to the Polls: sie sammeln Spenden und finanzieren damit Pizzen, Donuts und andere Snacks, die sie gratis an die Menschen in den Schlangen verteilen, damit niemand aufgeben und nach Hause gehen muss.

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Am Vortag der Wahl sind fast alle Geschäfte, Banken und Büros in Washington D.C. mit Spanholzplatten verbarrikadiert worden. Die Angst vor Unruhen in der Wahlnacht ist groß, nicht nur in der Hauptstadt. Dabei zeigen am Wahltag viele Wähler friedlich, worauf es ihnen ankommt: In Pittsburgh, Pennsylvania, trägt Sabrina Gibson bei ihrer Stimmabgabe eine Black Lives Matter-Maske.

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Bei inzwischen mehr als 9 Millionen Corona-Infektionen im ganzen Land, gelten in den Wahllokalen strenge Abstandregeln. "Six feet apart" ist die Weisung der Wahlhelfer; 1,8 Meter Abstand sollen es sein. Ebenso gilt eine Maskenpflicht.

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Die Stimmabgabe vor Ort funktioniert in den USA anders als in Deutschland: Wähler entscheiden sich in der Wahlkabine auf einem Touchscreen für einen Kandidaten, dann druckt der Computer einen entsprechenden Stimmzettel aus. Ist die eigene Auswahl richtig markiert, wird das Dokument in eine elektronische Wahlurne eingeworfen, die automatisch die Stimme scannt, zählt und den Zettel dann in einem verschlossenen Fach ablegt. In einem Wahllokal in North Carolina führt Donovan Faison seinen Stimmzettel in so eine tabulator machine ein.

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Mehr als 18 Millionen US-Amerikaner sind seit der letzten Wahl volljährig geworden. Unter den 18- bis 29-Jährigen wollen laut einer Umfrage der Universität Harvard fast zwei Drittel ihre Stimme bei der Präsidentschaftswahl abgeben - die Mehrheit von ihnen für Joe Biden. In den Wahllokalen bekommen am Dienstag alle einen Sticker mit der Aufschrift "I voted", nicht nur Erstwählerinnen wie Wanda Carrillo.

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Noch bei keiner Präsidentschaftswahl haben so viele US-Wähler ihre Stimme vorab per Brief abgegeben, wie in diesem Jahr. In Easton, Pennsylvania liegen tausende Umschläge bereit - erst ab 19.00 Uhr Ortszeit dürfen die Wahlhelfer dort damit anfangen, die Briefe zu öffnen.

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Wer in Scranton, Pennsylvania, auf dem Rückweg vom Wahllokal noch etwas Süßes braucht, bekommt in der Oakmont Bakery Kekse von denen Joe Biden einen anschaut. Der Präsidentschaftskandidat wurde 1942 in Scranton geboren und hat bei den Wählern im Swing State viele Sympathien. Kekse mit dem Gesicht von Donald Trump gibt es allerdings auch zu kaufen.

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Neben einer vorzeitigen Stimmabgabe per Post, können Wähler in den USA in einigen Wahllokalen auch vorab schon vor Ort wählen. Joe Biden und seine Frau Jill haben das bereits Ende Oktober in ihrem Heimatstadt Wilmington, der Hauptstadt von Delaware, getan. Am Wahltag hat Biden deshalb Zeit, mit seiner Enkelin Finnegan in seinen Geburtsort Scranton im Swing State Pennsylvania zu fahren, um dort die Helfer seiner Kampagne anzufeuern und das ehemalige Haus seiner Familie zu besuchen. Auf den Masken der beiden steht "#Scranton4Biden".

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Obwohl Donald Trump seit Monaten behauptet, die Stimmabgabe per Brief führe in jedem Fall zu Wahlbetrug, hat er selbst bereits im Oktober persönlich gewählt. Seine Frau Melania war deshalb am Dienstag alleine im Wahllokal in Palm Beach, Florida. Und hielt sich als einzige nicht an die Maskenpflicht.

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Seit Wochen liegt Joe Biden in den Umfragen deutlich vor Donald Trump - am Wahltag ganze zehn Prozentpunkte. Allerdings lagen die Umfrage-Institute mit ihren Vorhersagen 2016 schon einmal spektakulär daneben. Seitdem haben sie ihre Methoden angepasst, aber viele Amerikaner trauen den Voraussagungen trotzdem nicht wirklich. Kalifornien, wo Soraya Moguel gewählt hat, ist einer der Staaten, in denen fast sicher ist, dass die Demokraten gewinnen.

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