USA:Staatsanwälte ermitteln jetzt auch strafrechtlich gegen Trumps Konzern

Rückt noch stärker ins Visier der Staatsanwaltschaft: Ex-Präsident Donald Trump, gegen dessen Unternehmensgruppe jetzt auch strafrechtlich ermittelt wird. (Foto: Dominick Reuter/AFP)

Hat die Firma des früheren US-Präsidenten ihr Vermögen falsch beziffert, um günstige Kredite und Steuervergünstigungen zu bekommen? Dieser Vorwurf wird in New York nun nicht mehr nur zivilrechtlich untersucht.

Der frühere US-amerikanische Präsident Donald Trump gerät juristisch stärker unter Druck. Die New Yorker Staatsanwaltschaft teilte mit, dass sie nun auch strafrechtlich gegen seinen Konzern ermittele. "Wir haben die Trump Organization informiert, dass unsere Ermittlungen nicht länger nur zivilrechtlich sind", sagte ein Sprecher von Letitia James, der Generalstaatsanwältin des Bundesstaates New York. Nun gehe es auch um mögliche Straftaten, die man gemeinsam mit dem Staatsanwalt im New Yorker Stadtteil Manhattan untersuche. Nähere Angaben machte der Sprecher nicht.

Manhattans Staatsanwalt Cyrus Vance ermittelte auch wegen der angeblichen Schweigegeldzahlungen, die Trumps früherer Anwalt Michael Cohen zwei Frauen zukommen lassen haben soll. Beide hatten angegeben, mit Trump eine Affäre gehabt zu haben, was der frühere Präsident verneinte.

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Inzwischen sind die Ermittlungen der Staatsanwälte jedoch ausgeweitet worden. Sie untersuchen nun das Geschäftsgebaren des Trump-Konzerns und gehen dem Vorwurf nach, dieser habe falsche Angaben zu seinem Eigentum und Vermögenswerten gemacht, um sich Kreditlinien zu sichern und Steuervergünstigungen zu erhalten.

Die Ermittlungen begannen, nachdem Trumps ehemaliger Anwalt Cohen 2019 vor dem US-Kongress ausgesagt hatte, dass Trump den Wert seines Eigentums aufblähe, um günstige Kredite zu bekommen, andererseits den Wert jedoch niedriger ansetze, um weniger Steuern zu zahlen. Dem Bezirksstaatsanwalt von Manhattan liegen seit Februar auch Steuerunterlagen des früheren US-Präsidenten vor. Gegen deren Aushändigung hatte sich Trump vergeblich juristisch gewehrt.

Einen Kommentar zur Ausweitung der Ermittlungen lehnte ein Anwalt der Trump Organization auf Anfrage des Senders CNN ab. Trump selbst hatte in der Vergangenheit die Untersuchungen in New York als politisch motiviert bezeichnet.

© SZ/dpa/Bloomberg/kast - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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