US-Wahlkampf:Oculus-Gründer unterstützt Internethetze

Lesezeit: 2 min

Trump-Anhänger schüren im Netz Hass gegen Migranten und Hillary Clinton. Der Millionär Palmer Luckey findet das lustig und investiert.

Von Antonie Rietzschel

Palmer Luckey ist Entwickler, Firmengründer - und sehr reich. 2014 hat er seine Firma Oculus an Facebook verkauft. Mit einem geschätzten Vermögen von 700 Millionen Dollar zählt er zu den wohlhabendsten Amerikanern. Mit 24 Jahren.

Luckeys jüngste Passion: Menschen finanziell unterstützen, die im Internet Hetze verbreiten - gegen Migranten, Schwarze aber vor allem gegen Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton. Wie die Internetseite The Daily Beast berichtet, spendete Luckey Geld an die Organisation "Nimble America", die nach eigenen Angaben davon überzeugt ist, dass "Shitposting" und Internet-Memes ein geeignetes Instrument seien, um Donald Trumps Präsidentschaftskandidatur zu unterstützen.

Gegründet wurde "Nimble America" von zwei Moderatoren der Reddit-Seite r/The_Donald. Offiziell ist die Gruppe nicht Teil der Trump-Kampagne. Gleichzeitig spielt sie eine große Rolle im Wahlkampf. Neben antisemitischen Inhalten und Verschwörungstheorien werden Gifs oder Fotocollagen veröffentlicht, die den republikanischen Präsidentschaftskandidaten hochjubeln:

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Seine demokratische Gegenspielerin wird dagegen beschimpft und verunglimpft. Manche Postings generieren innerhalb kürzester Zeit hunderte Kommentare, werden bei Facebook und Twitter geteilt. Beiträge wie diese sind da noch vergleichsweise harmlos:

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Vergangenes Wochenende starteten die Macher von "Nimble America" eine Fundraising-Kampagne, die sie auch auf der Reddit-Seite bewarben. Binnen 48 Stunden konnten sie mehr als 11 000 Dollar sammeln. Einer der Geldgeber war nach eigenen Angaben Palmer Luckey. Luckey sagte The Daily Beast, er sei vor einem Jahr mit den Machern der Reddit-Seite via Facebook in Kontakt getreten. "Ich meinte: 'Hey, ich habe ein bisschen Geld. Ich würde gerne mehr von dem Zeug sehen'", wird Luckey zitiert.

Unter Reddit-Nutzern wächst die Kritik

Er besteht darauf, lediglich der Geldgeber von "Nimble America" zu sein und zeigt sich wenig interessiert an politischen Kampagnen. In einem Beitrag, den Luckey unter dem Pseudonym "NimbleRichMan" schrieb, klingt das jedoch anders. "Ihr könnt die amerikanische Elite nicht ohne schlagkräftige Waffen bekämpfen. Sie werden mehr Geld ausgeben als ihr und euch zerstören."

Seine Schlagkraft soll "Nimble America" in den nächsten Tagen nach und nach entfalten. Das Geld soll unter anderem in Plakatkampagnen gesteckt werden, sagt Dustin Ward, Mitbegründer von "Nimble America". So werde man rund um den Veranstaltungsort der ersten großen TV-Debatte in New York für den Kandidaten werben, der "unsere Interessen vertritt".

Auf der Reddit-Seite r/The_Donald regt sich unter einigen Nutzern derweil Kritik an dem Projekt "Nimble America". Den Gründern wird unter anderem übel genommen, dass sie allen Erfolg auf Reddit für sich allein in Anspruch nehmen. Schon werden Aufrufe zum Boykott laut. In einem Beitrag heißt es etwa: "Wir müssen den Druck erhöhen, um sie lahmzulegen."

Er werde sein Geld nicht einem Projekt hinterherwerfen, von dem er sich nichts verpsreche, hat der Millionär Palmer Luckey The Daily Beast gesagt. Angesichts des aufkommenden Widerstands stellt sich die Frage, ob er sich diesmal nicht verrechnet hat.

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