Angesichts sinkender Umfragewerte und wechselnder Skandale wittert der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump überall Manipulationen: Immer wieder wirft er den US-Medien vor, ihm in einer "Schmierenkampagne" die Wahl zu stehlen, und spekuliert über eine mögliche Wahlfälschung am 8. November.
Nun hat ihn der amtierende US-Präsident Barack Obama in scharfem Ton zur Ordnung gerufen. "Sie fangen an zu jammern, bevor das Spiel überhaupt vorbei ist? Dann haben Sie nicht das, was es in diesem Job braucht", sagte er auf einer Pressekonferenz mit dem italienischen Regierungschef Matteo Renzi im Weißen Haus. "Deshalb lade ich Herrn Trump herzlich ein, mit dem Herumheulen aufzuhören und zu versuchen, seine Argumente auszuspielen und die Wahl zu gewinnen."
Falls Trump die Wahl gewinnt, will Obama ihm gratulieren
Es sei unerhört in der jüngeren Geschichte der USA, dass ein Kandidat versuche "die Wahl und den Wahlablauf zu diskreditieren, noch bevor die Abstimmung stattgefunden hat", sagte der Demokrat weiter. Es habe keine größeren Fälle von Wahlfälschung in den USA gegeben und das dezentrale Wahlsystem verhindere Manipulationen. Der Demokrat ging sogar noch einen Schritt weiter: "Es gibt keinen ernsthaften Menschen, der glaubt, dass dies überhaupt möglich ist", sagte Obama zu Trumps Vorwürfen.
Sollte Trump am 8. November 2016 tatsächlich zum Präsidenten der USA gewählt werden, werde er ihm allerdings gratulieren und für eine friedliche Machtübergabe sorgen. Und dann trat Obama noch einmal nach: "So machen Amerikaner das", fügte er hinzu.