US-Wahlkampf:Obama ruft zur Wahl Hillary Clintons auf

Lesezeit: 2 min

  • Barack Obama unterstützt nun auch offiziell Hillary Clinton als Präsidentschaftskandidatin und lobt ihre Qualifikationen.
  • Der US-Präsident wird stark in den Wahlkampf involviert sein.
  • Bernie Sanders signalisiert Bereitschaft zur Unterstützung. Es geht darum, welche seiner Themen und Vorschläge die Partei übernimmt.

Von Johannes Kuhn, New Orleans

Im Vorwahlkampf hatte sich Barack Obama mit einem eindeutigen Bekenntnis zurückgehalten, nun ist es offiziell: In einem Video empfiehlt er seinen Anhängern, Hillary Clinton zu wählen.

"Ich glaube, es gibt niemanden, der jemals so qualifiziert für das Amt war", erklärt der Präsident. Er lobt ihre Leistungen als Außenministerin und erklärt "I'm with her", "Ich bin an ihrer Seite" - der Slogan der Clinton-Anhänger. Zudem lobt er auch Bernie Sanders dafür, Jungwähler mobilisiert und Ungerechtigkeiten klar angesprochen zu haben.

YouTube

Die SZ-Redaktion hat diesen Artikel mit einem Inhalt von YouTube angereichert

Um Ihre Daten zu schützen, wurde er nicht ohne Ihre Zustimmung geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von YouTube angezeigt werden. Damit werden personenbezogene Daten an den Betreiber des Portals zur Nutzungsanalyse übermittelt. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit finden Sie untersz.de/datenschutz.

Obama wird dem Vernehmen nach stärker als seine Vorgänger im Wahlkampf aktiv sein und eine Reihe von gemeinsamen Auftritten mit Clinton absolvieren, den ersten bereits kommende Woche in Wisconsin. In der letzten Phase seiner Amtszeit haben sich seine Beliebtheitswerte bei etwa 50 Prozent stabilisiert, wirtschaftlich steht das Land ordentlich da.

Vor der Veröffentlichtung des Videos durch das Clinton-Team hatte Obama im Weißen Haus ihren Rivalen Bernie Sanders empfangen. Der Senator aus Vermont macht weiter Wahlkampf, obwohl er keine reelle Chance auf die Nominierung mehr hat.

Obama und Biden treffen Sanders

Obama und Sanders vor dem Weißen Haus. (Foto: Bloomberg)

Was Sanders will und was er bekommen wird, beschäftigt das politische Amerika deshalb weiterhin. Am Donnerstag erhielt der 74-Jährige neben einem Treffen mit Obama auch Gesprächstermine mit dessen Stellvertreter Joe Biden, sowie Harry Reid als Chef-Demokraten im Senat und dessen wahrscheinlichen Nachfolger Chuck Schumer.

Zwischendurch trat Sanders vor die Presse und signalisierte Kompromissbereitschaft: "Ich brauche nicht zu sagen, dass ich alles in meiner Macht Stehende tun werde und so hart wie möglich daran arbeiten werde, damit Donald Trump nicht Präsident der Vereinigten Staaten wird", erklärte er.

Er habe Clinton am Dienstag kurz telefonisch gesprochen und freue sich darauf, sie "in der näheren Zukunft zu treffen, um zu sehen, wie wir gemeinsam Donald Trump besiegen und eine Regierung schaffen können, die alle und nicht nur die 'ein Prozent' repräsentiert."

Welche Rolle erhalten Sanders' Themen auf dem Parteitag?

Die Übersetzung: Nach den letzten Vorwahlen am kommenden Dienstag in Washington D.C. wird es Gespräche geben, an deren Ende wahrscheinlich eine Wahlempfehlung Sanders' für Clinton stehen wird. In den Verhandlungen wird es vor allem darum gehen, welche der Sanders-Schwerpunkte auf dem Parteitag in Philadelphia zu Leitthemen der Demokraten erhoben werden. Viele von Sanders' Anhängern lehnen Clinton bislang als Kandidatin ab.

Sanders gilt auch als möglicher neuer starker Mann des linken Flügels der Demokraten im Senat. Der 74-Jährige war dort lange eine Randfigur gewesen und hatte sich erst im vergangenen Jahr dafür entschieden, seinen Status von "Unabhängiger" zu "Demokrat" zu ändern.

Eine Kandidatur als Vizepräsident an Clintons Seite ist jedoch unwahrscheinlich. Sanders hatte die Eignung der ehemaligen Außenministerin als Präsidentin mehrfach in Frage gestellt. Zudem muss die Partei nach Ansicht vieler Strategen einen jungen Stellvertreter präsentieren, der als Nachfolger der 68-Jährigen aufgebaut werden könnte. Mittlerweile hat sich die Senatorin Elizabeth Warren ins Gespräch gebracht. In einem Interview wurde die 66-Jährige gefragt, ob sie glaubt, diese Position einnehmen zu können. "Ja, das tue ich", antwortete die prompt.

© SZ.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusKandidatenkür der Demokraten
:"Ein Meilenstein in der US-Geschichte"

Hillary Clinton ist die erste Frau, die große Chancen auf die Präsidentschaft hat.

Von Nicolas Richter

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: