Zehn Republikaner messen sich in erster TV-Debatte
Das Feld der Kandidaten, die für die Republikaner 2016 ins Rennen um die US-Präsidentschaft gehen wollen, ist so dicht gedrängt wie noch nie in der jüngeren Parteigeschichte. Für die erste große TV-Debatte des Wahlkampfes 2016 wählte der Sender Fox News deshalb zehn von derzeit 17 Kandidaten aus.
In die Top Ten geschafft haben es unter anderem Milliardär Donald Trump, der in jüngsten Umfragen deutlich führt, sowie Floridas Ex-Gouverneur Jeb Bush. Das teilte Fox News mit. Für die Auswahl zog der TV-Sender nach eigenen Angaben mehrere nationale Umfragewerte der Kandidaten heran.
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Außerdem auf der Liste der Diskutanten: Wisconsins Gouverneur Scott Walker, der frühere Gouverneur von Arkansas, Mike Huckabee, der pensionierte Neurochirurg Ben Carson, die Senatoren Ted Cruz, Marco Rubio und Rand Paul sowie die Gouverneure von New Jersey und Ohio, Chris Christie und John Kasich.
Andere debattieren "am Kindertisch"
Die sieben Bewerber, die es nicht in die beste Sendezeit geschafft haben, messen sich am Donnerstagnachmittag (23:00 Uhr MESZ) auf Fox News. Die ausgemusterten Kandidaten müssten am "Kindertisch" Platz nehmen, frotzelten US-Medien.
Unter diesen sieben sind die frühere Hewlett-Packard-Chefin Carly Fiorina und der texanische Ex-Gouverneur Rick Perry. Auf der B-Liste steht auch der erzkonservative frühere Senator Rick Santorum, der bei den Vorwahlen 2012 noch mehrere Bundesstaaten gewonnen hatte. "Landesweite Umfragen bedeuten überhaupt nichts", beklagte sich Santorum über die Auswahlkriterien und kündigte an, sich auf die erste Vorwahl Anfang Februar 2016 in Iowa zu konzentrieren.
Positionieren gegen Trump
Tatsächlich wäre es verfrüht, aus den aktuellen Umfragewerten schon Rückschlüsse auf den Ausgang des Nominierungsrennens bei den Republikanern zu ziehen. Allerdings könnte die Debatte zeigen, ob die Bewerber aus dem republikanischen Establishment ein Rezept finden gegen den Seiteneinsteiger Trump. Dies gilt vor allem für Bush, dessen Vater und Bruder bereits Präsident waren und dem wegen seiner Kontakte zu Großspendern gute Chancen für die Kandidatur eingeräumt werden.
Der Geschäftsmann Trump zieht derzeit die meiste Aufmerksamkeit auf sich. Dabei hatten Experten dem Immobilienmogul, der zum Auftakt seiner Kampagne mit abfälligen Kommentaren über mexikanische Einwanderer für Empörung gesorgt hatte, kaum Chancen eingeräumt. Dass sich Trump letztlich die Nominierung sichert, glaubt jedoch kaum ein Beobachter.
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Im direkten Vergleich mit potenziellen demokratischen Kandidaten schneidet der schillernde Trump ohnehin schlecht ab. Die frühere Außenministerin Hillary Clinton, die als Favoritin bei den Demokraten gilt, würde Trump laut einer vergangenen Woche veröffentlichten Umfrage mit 48 zu 36 Prozent schlagen. Auch gegen den links von Clinton stehenden Senator Bernie Sanders und den bislang gar nicht antretenden Vizepräsidenten Joe Biden würde er demnach verlieren.