In einer wirtschaftlichen Grundsatzrede im Bundestaat Michigan hat Hillary Clinton dafür geworben, durch Investitionen in die amerikanische Infrastruktur neue Arbeitsplätze zu schaffen.
Sollte die Demokratin ins Weiße Haus gewählt werden, werde sie "am ersten Tag" ihrer Präsidentschaft die "größte Investition in gut bezahlte Jobs verabschieden", die es seit dem Zweiten Weltkrieg in den USA gegeben habe, verspricht Clinton. "Wir werden Amerikanern Arbeit bei der Modernisierung von Brücken, Tunnels und Straßen verschaffen", sagt Clinton in Warren bei Detroit.
Darüber hinaus kündigt sie den Ausbau von Schulen sowie der Wassersysteme an. Und: Bis 2020 soll jeder US-Haushalt Zugang zu Breitband-Internet haben. Teil ihres Wirtschaftsplans sei es, den Privatsektor einzubeziehen. Dazu wolle sie eine Infrastrukturbank einrichten, um öffentliche und private Gelder zu bündeln.
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"Nicht einmal die Republikaner glauben an Trumps Ideen"
Die Ideen des republikanischen Gegenkandidaten Donald Trump kritisiert Clinton - wenig überraschend - sehr deutlich. Der Geschäftsmann habe in seiner Rede zu den wirtschaftlichen Zielen für das Land lediglich von "Versagen, Armut und Verbrechen" gesprochen.
Er habe die wirtschaftliche Wiederbelebung in Städten wie Detroit nicht mitbekommen, ruft die 68-Jährige. Zudem habe er keine "glaubwürdigen Lösungen" für die Herausforderungen geboten, denen Amerika gegenüberstehe. "Trumps Agenda bringt uns zurück in die Rezession", so Clinton, der Umfragen zufolge eine Mehrheit der US-Wähler misstrauen.
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Zwar sehe sie, dass manche Bürger der Mittelschicht frustriert seien, doch stünden dem Land die besten Zeiten noch bevor. "Es gibt nichts, was Amerika nicht tun kann, wenn wir es zusammen tun", erklärt sie. Auf Hillary Clinton aber könnten sich die Wähler an jedem einzelnen Tag, den sie regieren werde, verlassen.
Trump habe nur sich selbst im Blick. Nicht zuletzt kämen die Pläne für Steuersenkungen seinen eigenen Firmen zugute, so Clinton. "Er würde einen niedrigeren Satz zahlen als Millionen Mittelschichtfamilien." Von solchen Steuersenkungen würden Clinton zufolge vor allem große Konzerne, Millionäre und Wall-Street-Manager profitieren. "Er möchte, dass Amerika für ihn und seine Freunde arbeitet", erklärt sie. Clinton will hingegen die Steuern für Besserverdienende erhöhen: "Jeder soll seinen fairen Anteil leisten."
Kritische Worte zum Freihandel
Gegen das umstrittene transpazifische Handelsabkommen TPP bezieht sie klar Position. "Ich bin jetzt dagegen, ich werde es nach der Wahl bekämpfen und ich werde es bekämpfen, wenn ich Präsidentin bin", sagt Clinton. Als Außenkämpferin hatte sie jedoch für diesen Deal geworben und ihn 2012 als "Goldstandard" bezeichnet.
Mit dem Abkommen wollen die USA ihre wirtschaftliche Zusammenarbeit mit elf weiteren Pazifik-Ländern regeln. Präsident Barack Obama hat die Partnerschaft, an der China nicht beteiligt ist, maßgeblich vorangetrieben. Experten sehen im Falle eines Scheiterns von TPP auch größere Gefahren für ein amerikanisch-europäisches Abkommen (TTIP).