Untersuchungsausschuss:US-Regierung trägt Mitschuld an Ölpest

Der US-Innenminister Salazar räumt eine Mitverantwortung an der Ölpest ein. Die zuständige Behörde wird reformiert - und eine weitere BP-Plattform kontrolliert.

Mehrere hunderttausend Liter Öl fließen täglich in den Golf von Mexiko seitdem die Ölplattform Deepwater Horizon des britischen Konzerns BP am 20. April explodiert ist. Jetzt räumt der amerikanische Innenminister Ken Salazar ein, dass auch die Regierung eine Mitschuld an der Ölpest trage, die empfindliche Öko-Systeme an den betroffenen Küstenabschnitten zu zerstören droht.

Am Dienstag musste sich US-Innenminister Ken Salazar vor einem Senatsausschuss für die Ölpest im Golf von Mexiko verantworten. (Foto: Foto: AP)

So habe sein Ministerium es versäumt, die Tiefseebohrungen richtig zu überwachen und die Ölindustrie rechenschaftspflichtig zu machen. Salazar wurde am Dienstag von einem Untersuchungsausschuss des Senats in Washington zu der Ölkatastrophe befragt. Für Tiefseebohrungen ist die Behörde für Mineralienförderung, kurz MMS, zuständig.

Sie untersteht dem Innenministerium und soll nun umfassend reformiert werden. "In diesem Haus muss saubergemacht werden", sagt Salazar. Konkret bedeutet es, dass die MMS mehr Kompetenzen erhalten und besser ausgestattet werden soll.

Die US-Regierung prüft mögliche Sicherheitsprobleme auf einer weiteren Ölförderplattform des Konzerns BP. Innenminister Salazar sagte in Washington, man gehe Hinweisen wegen möglicher Sicherheitsbedenken auf der Plattform Atlantis nach, die ebenfalls im Golf von Mexiko steht.

Die Plattform, an der BP einen Anteil von 56 Prozent hält, ist mit einer Fördermenge von täglich 200.000 Barrel Öl eine der größten Ölförderanlagen der USA.

© sueddeutsche.de/apn/Reuters/hana - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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