Unruhen:Drei deutsche Journalisten in Ferguson festgenommen

Berlin/Ferguson (dpa) - Der "Bild"-Reporter Lukas Hermsmeier ist bei einem Einsatz während der Proteste in der US-Kleinstadt Ferguson von der Polizei festgenommen worden. Hermsmeier (26) befinde sich an einem unbekannten Ort und solle in das Gefängnis von St. Louis gebracht werden, teilte "Bild" mit.

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Berlin/Ferguson (dpa) - Der „Bild“-Reporter Lukas Hermsmeier ist bei einem Einsatz während der Proteste in der US-Kleinstadt Ferguson von der Polizei festgenommen worden. Hermsmeier (26) befinde sich an einem unbekannten Ort und solle in das Gefängnis von St. Louis gebracht werden, teilte „Bild“ mit.

Hermsmeier stehe bereits im Computer-System. „Wann genau er eintreffen wird, wissen wir aber nicht“, sagte ein Gefängnismitarbeiter der Zeitung. Der Journalist solle möglicherweise gemeinsam mit einer größeren Gruppe von Festgenommenen ins Gefängnis gebracht werden.

Am Montag waren der „Welt“-Korrespondent Ansgar Graw und der Reporter Frank Herrmann, der für mehrere deutsche Regionalzeitungen schreibt, inhaftiert und nach drei Stunden wieder freigelassen worden.

Hintergrund der Festnahme soll laut dem „Welt“-Bericht eine Aufforderung der Polizei gewesen sein, auf einer fast menschenleeren Straße nicht stehen zu bleiben. Beide Reporter versichern, der Aufforderung gefolgt zu sein. Die Vorwürfe seien „völlig absurd“, hätten Journalisten einschüchtern und von ihrer Arbeit abhalten sollen, sagte Hermann. Die Polizei habe die Berichterstattung verhindern wollen, sagte Graw, und sprach von einer „eklatanten Verletzung der Pressefreiheit“. Die Polizei in Ferguson war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Das Vorgehen der Polizei gegen Journalisten war in den vergangenen Tagen kritisiert worden. Zwei Reporter waren etwa in einem Fast-Food-Restaurant festgenommen worden, darunter ein Journalist der „Washington Post“. Ein Kamera-Team soll von der Arbeit abgehalten worden sein. Seit den tödlichen Schüssen auf einen schwarzen Teenager kam es in Ferguson immer wieder zu Protesten und Unruhen.

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