Dieser Liveblog ist archiviert und wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuelle Berichterstattung finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in der Ukraine .
Wichtige Updates
Putin schlägt direkte Gespräche mit Kiew vor
Selenskij: Nächste Friedensverhandlungsrunde am Mittwoch in London
Russland begrüßt Nein der USA zum Nato-Beitritt der Ukraine
Selenskij schlägt neue Feuerpause für zivile Objekte vor
Putin will Oster-Waffenruhe offenbar nicht verlängern
Philipp Saul
Luftalarm in der Ukraine nach Ablauf der Feuerpause
Kurz nach dem Ende der von Moskau angeordneten Oster-Feuerpause im Ukraine-Krieg hat es in der Nacht in weiten Teilen der Ukraine erneut Luftalarm gegeben. Russland nahm die Kämpfe dem Verteidigungsministerium in Moskau zufolge wieder auf. Die ukrainische Luftwaffe warnte unter anderem im grenznahen Gebiet Sumy sowie in Charkiw, Saporischschja, Donezk und Dnipro vor einer Gefahr durch feindliche Luftangriffe. An mehreren Orten gab es Berichte über Explosionen. Über Schäden oder Opfer war zunächst nichts bekannt.
Russlands Präsident Wladimir Putin hatte am Samstag eine 30-stündige Waffenruhe verkündet, die um Mitternacht Moskauer Zeit (23 Uhr MESZ am Sonntag) endete. Einer Forderung des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij, die Feuerpause nach Ostern um 30 Tage zu verlängern, kam Moskau nicht nach. Auch auf einen weiteren Vorschlag Selenskijs, für 30 Tage zumindest von Angriffen mit Drohnen, Marschflugkörpern und Raketen auf zivile Objekte abzusehen, reagierte der Kreml nicht.
Russlands Präsident Wladimir Putin hatte am Samstag eine 30-stündige Waffenruhe verkündet, die um Mitternacht Moskauer Zeit (23 Uhr MESZ am Sonntag) endete. Einer Forderung des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij, die Feuerpause nach Ostern um 30 Tage zu verlängern, kam Moskau nicht nach. Auch auf einen weiteren Vorschlag Selenskijs, für 30 Tage zumindest von Angriffen mit Drohnen, Marschflugkörpern und Raketen auf zivile Objekte abzusehen, reagierte der Kreml nicht.
Katja Guttmann
Putin schlägt direkte Gespräche mit Kiew vor
Kremlchef Wladimir Putin hat direkte Gespräche mit Kiew über die Ausweitung eines Moratoriums von Angriffen gegen bestimmte Objekte in den Raum gestellt. Russland habe registriert, dass die Ukraine versuche, beim Thema Waffenruhe die Initiative zu übernehmen, eine Verlängerung anstrebe oder weitere Objekte vom Beschuss ausnehmen wolle, sagte Putin russischen Journalisten. „Wir müssen darüber nachdenken.“
Zwar zeigte er sich gegenüber dem von Kiew vorgeschlagenen Verzicht auf Angriffe auf zivile Anlagen skeptisch. Er sei aber bereit, solche Fragen in bilateralen Gesprächen zu klären, sagte Putin. Bilateral bedeute in dem Fall direkt mit der ukrainischen Seite, betonte später Kremlsprecher Dmitri Peskow. Bislang laufen die Verhandlungen über ein mögliches Ende des russischen Angriffskriegs in der Ukraine zwischen Moskau und Kiew nur indirekt - wobei sich die USA zuletzt als Vermittler eingeschaltet haben.
Russland habe in der jüngsten Zeit Angriffe gegen zivile Objekte verübt, räumte der Kremlchef ein und nannte dabei die Attacke auf Sumy, bei der ukrainischen Angaben nach 35 Menschen ums Leben kamen, die meisten davon Zivilisten. Putin jedoch erklärte, der Raketenschlag habe einer Versammlung ukrainischer Offiziere gegolten, die in der Stadt ausgezeichnet worden. Daher sei die Attacke berechtigt gewesen.
Zwar zeigte er sich gegenüber dem von Kiew vorgeschlagenen Verzicht auf Angriffe auf zivile Anlagen skeptisch. Er sei aber bereit, solche Fragen in bilateralen Gesprächen zu klären, sagte Putin. Bilateral bedeute in dem Fall direkt mit der ukrainischen Seite, betonte später Kremlsprecher Dmitri Peskow. Bislang laufen die Verhandlungen über ein mögliches Ende des russischen Angriffskriegs in der Ukraine zwischen Moskau und Kiew nur indirekt - wobei sich die USA zuletzt als Vermittler eingeschaltet haben.
Russland habe in der jüngsten Zeit Angriffe gegen zivile Objekte verübt, räumte der Kremlchef ein und nannte dabei die Attacke auf Sumy, bei der ukrainischen Angaben nach 35 Menschen ums Leben kamen, die meisten davon Zivilisten. Putin jedoch erklärte, der Raketenschlag habe einer Versammlung ukrainischer Offiziere gegolten, die in der Stadt ausgezeichnet worden. Daher sei die Attacke berechtigt gewesen.
Katja Guttmann
Selenskij: Nächste Friedensverhandlungsrunde am Mittwoch in London
Unterhändler aus den USA, der Ukraine, Großbritannien und Frankreich treffen nach Angaben aus Kiew am Mittwoch in London zu neuen Beratungen über Möglichkeiten zur Beendigung des russischen Angriffskriegs zusammen. „Wir sind bereit, so konstruktiv wie möglich voranzukommen, so wie wir es bisher getan haben, um eine Waffenruhe ohne Vorbedingungen gefolgt von einem echten und dauerhaften Frieden zu erreichen“, schrieb der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij auf der Plattform X. Er habe dazu auch ein Telefonat mit Großbritanniens Premier Keir Starmer geführt.
In der vergangenen Woche gab es bereits ein solches Treffen in Paris. Die USA haben unter Präsident Donald Trump einen scharfen Kurswechsel vollzogen und sind nicht mehr bereit, die Ukraine langfristig bei ihrem Abwehrkampf gegen die russische Invasion zu unterstützen. Washington übt vor allem Druck auf Kiew aus, um einen schnellen Frieden zu erreichen. So soll die Ukraine nicht nur auf den Nato-Beitritt, sondern auch auf größere eigene Territorien verzichten. Frankreich und Großbritannien führen eine „Koalition der Willigen“ an, die der Ukraine Sicherheitsgarantien geben will und sie auch in den Verhandlungen für einen gerechten Frieden unterstützt.
In der vergangenen Woche gab es bereits ein solches Treffen in Paris. Die USA haben unter Präsident Donald Trump einen scharfen Kurswechsel vollzogen und sind nicht mehr bereit, die Ukraine langfristig bei ihrem Abwehrkampf gegen die russische Invasion zu unterstützen. Washington übt vor allem Druck auf Kiew aus, um einen schnellen Frieden zu erreichen. So soll die Ukraine nicht nur auf den Nato-Beitritt, sondern auch auf größere eigene Territorien verzichten. Frankreich und Großbritannien führen eine „Koalition der Willigen“ an, die der Ukraine Sicherheitsgarantien geben will und sie auch in den Verhandlungen für einen gerechten Frieden unterstützt.
Kassian Stroh
Russland begrüßt Nein der USA zum Nato-Beitritt der Ukraine
Der Kreml hat ein Nein der USA zur Aufnahme der Ukraine in die Nato begrüßt. „Dass eine Mitgliedschaft der Ukraine in der Nato ausgeschlossen ist, haben wir aus Washington auf verschiedenen Ebenen gehört“, sagte Präsidentensprecher Dmitrij Peskow laut russischen Nachrichtenagenturen. „Und das ist sicherlich etwas, das unsere Zufriedenheit hervorruft und sich mit unserer Position deckt.“ Die Ukraine könne kein Mitglied werden in dem Militärbündnis, „weil dies eine Bedrohung für die nationalen Interessen der Russischen Föderation darstellen würde“.
Die US-Regierung unter Präsident Donald Trump hat sich mehrmals öffentlich gegen einen Nato-Beitritt der von Russland angegriffenen Ukraine positioniert. Trump selbst schloss dies Ende Februar aus, Verteidigungsminister Pete Hegseth erklärte dies zuvor schon für unrealistisch.
Wann die Verhandlungen unter Führung der USA über eine Waffenruhe oder gar ein Ende des Kriegs zu einem Ergebnis führen könnten, dazu äußerte sich Peskow nicht. Sie liefen hinter verschlossenen Türen „absolut diskret“ ab und seien kein Gegenstand öffentlicher Debatten. Peskow warnte davor, sich auf Medienberichte zu möglichen Eckpunkten einer Vereinbarung zu verlassen. So gab es zuletzt Berichte, nach denen die USA etwa bereit seien, die von Moskau annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim als russisches Staatsgebiet anzuerkennen.
Die US-Regierung unter Präsident Donald Trump hat sich mehrmals öffentlich gegen einen Nato-Beitritt der von Russland angegriffenen Ukraine positioniert. Trump selbst schloss dies Ende Februar aus, Verteidigungsminister Pete Hegseth erklärte dies zuvor schon für unrealistisch.
Wann die Verhandlungen unter Führung der USA über eine Waffenruhe oder gar ein Ende des Kriegs zu einem Ergebnis führen könnten, dazu äußerte sich Peskow nicht. Sie liefen hinter verschlossenen Türen „absolut diskret“ ab und seien kein Gegenstand öffentlicher Debatten. Peskow warnte davor, sich auf Medienberichte zu möglichen Eckpunkten einer Vereinbarung zu verlassen. So gab es zuletzt Berichte, nach denen die USA etwa bereit seien, die von Moskau annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim als russisches Staatsgebiet anzuerkennen.
Philipp Saul
Chinesische Söldner in der Ukraine
In der Ukraine kämpfen auch einige chinesische Söldner für Russland. Was treibt die Männer an, für ein anderes Land in den Krieg zu ziehen?
Besuch bei einem, der überlebt hat (SZ Plus):
Besuch bei einem, der überlebt hat (SZ Plus):
Philipp Saul
Selenskij: Russland hat Oster-Waffenruhe fast 3000 Mal verletzt
Nach Ablauf der angekündigten Oster-Waffenruhe hat der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij den russischen Streitkräften 2935 Verletzungen der Feuerpause vorgeworfen. Die meisten Angriffe der russischen Streitkräfte hätten sich gegen Pokrowsk im Gebiet Donezk gerichtet, berichtete Selenskij auf X. Die Waffenruhe habe demnach auch nicht für das grenznahe russische Gebiet Kursk gegolten.
Insgesamt habe es an der gesamten Frontlinie 96 russische Angriffe gegeben. In 1882 Fällen sei Beschuss auf ukrainische Stellungen gemeldet worden. Zudem habe es mehr als 950 Einsätze mit Drohnen gegeben, teilte Selenskij unter Berufung auf Informationen des ukrainischen Oberbefehlshabers Oleksandr Syrskyi mit. Das russische Verteidigungsministerium behauptete, die Ukraine habe Tausende Male gegen die Feuerpause verstoßen.
Der ukrainische Präsident kündigte an, dass die Maßnahmen seines Landes symmetrisch bleiben würden: „Waffenruhe wird mit Waffenruhe beantwortet, und russische Angriffe werden mit unseren eigenen zur Verteidigung beantwortet“, sagte Selenskij weiter. „Taten sprechen immer lauter als Worte.“
Insgesamt habe es an der gesamten Frontlinie 96 russische Angriffe gegeben. In 1882 Fällen sei Beschuss auf ukrainische Stellungen gemeldet worden. Zudem habe es mehr als 950 Einsätze mit Drohnen gegeben, teilte Selenskij unter Berufung auf Informationen des ukrainischen Oberbefehlshabers Oleksandr Syrskyi mit. Das russische Verteidigungsministerium behauptete, die Ukraine habe Tausende Male gegen die Feuerpause verstoßen.
Der ukrainische Präsident kündigte an, dass die Maßnahmen seines Landes symmetrisch bleiben würden: „Waffenruhe wird mit Waffenruhe beantwortet, und russische Angriffe werden mit unseren eigenen zur Verteidigung beantwortet“, sagte Selenskij weiter. „Taten sprechen immer lauter als Worte.“
Max Muth
Selenskij schlägt neue Feuerpause für zivile Objekte vor
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij sieht nach eigenen Angaben trotz seiner massiven Kritik an den vielen Verstößen gegen die von Kremlchef Wladimir Putin angesetzte Feuerpause Chancen für eine neue Waffenruhe. Selenskij schlug vor, für mindestens 30 Tage Angriffe mit Drohnen, Marschflugkörpern und Raketen auf zivile Objekte auszuschließen.
„Sollte Russland nicht einwilligen in einen solchen Schritt, wäre dies ein Beweis dafür, dass es weiterhin nur Maßnahmen ergreifen wird, die Menschenleben zerstören und den Krieg verlängern“, sagte Selenskij zu seinem neuen Vorschlag. Er beklagte zwar erneut zahlreiche Verstöße gegen das von Putin selbst am Samstag verfügte Aussetzen der Kampfhandlungen für 30 Stunden, machte aber deutlich, dass es Chancen für eine thematisch begrenzte Waffenruhe gebe.
Gleich zweimal hatte Selenskij in seinen Bilanzen zur Feuerpause auf den fehlenden Luftalarm hingewiesen. „Das ist doch eine Form der Waffenruhe, die erreicht wurde und die am einfachsten zu verlängern ist“, sagte er. Die Ukraine beklagt in dem seit mehr als drei Jahren andauernden Krieg vor allem fast täglich schwere Luftangriffe von russischer Seite mit massiven Schäden an Energieanlagen und ziviler Infrastruktur. Immer wieder sterben dabei Zivilisten, oder sie werden verletzt.
Russland betont zwar stets, nur militärische Ziele anzugreifen, dennoch zeugen Bilder beinahe täglich von Treffern in Wohnhäusern oder anderen zivilen Objekten.
Russland betont zwar stets, nur militärische Ziele anzugreifen, dennoch zeugen Bilder beinahe täglich von Treffern in Wohnhäusern oder anderen zivilen Objekten.
Max Muth
Putin will Oster-Waffenruhe offenbar nicht verlängern
Russlands Präsident Wladimir Putin hat keinen Befehl zur Verlängerung der Feuerpause über Ostern in der Ukraine erteilt. Dies erklärt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow der staatliche Nachrichtenagentur Tass zufolge. Putin hatte die angebliche Waffenruhe bis Sonntag Mitternacht Moskauer Zeit (23 Uhr MESZ) befristet. Das US-Außenministerium erklärt, es würde eine Verlängerung der Waffenruhe begrüßen. Die USA seien bemüht, eine umfassende und dauerhafte Feuerpause zu erreichen.
Der ukrainische Präsident Selenskij hatte eine Verlängerung der Waffenruhe um 30 Tage ins Spiel gebracht. „Das würde Russlands wahre Absichten zeigen – denn 30 Stunden reichen zwar für Schlagzeilen, nicht aber für echte vertrauensbildende Maßnahmen. 30 Tage würden dem Frieden eine Chance geben“, schrieb Selenskij auf X.
Der ukrainische Präsident Selenskij hatte eine Verlängerung der Waffenruhe um 30 Tage ins Spiel gebracht. „Das würde Russlands wahre Absichten zeigen – denn 30 Stunden reichen zwar für Schlagzeilen, nicht aber für echte vertrauensbildende Maßnahmen. 30 Tage würden dem Frieden eine Chance geben“, schrieb Selenskij auf X.
Dimitri Taube
Beide Seiten beklagen Verstöße gegen die von Putin verkündete Oster-Waffenruhe
Nach der von Moskau angekündigten Oster-Waffenruhe haben sowohl die Ukraine als auch Russland der Gegenseite Verstöße gegen die Feuerpause vorgeworfen.
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij hat eine Zunahme russischer Angriffe seit dem Vormittag beklagt. Es gebe Beschuss von russischer Seite und Angriffe mit Drohnen, teilte Selenskij auf der Plattform X mit. Am aktivsten sei die russische Armee im Gebiet Donezk nahe der Städte Pokrowsk und Siwersk. Dort und an anderen Frontabschnitten setze der Gegner schwere Waffen ein. Es sei aber eine gute Sache, dass es zumindest keinen Luftalarm gegeben habe, sagte Selenskij.
Der Präsident meinte mit Blick auf die zahlreichen russischen Verstöße, dass Kremlchef Wladimir Putin entweder seine Truppen nicht im Griff habe, nachdem er am Samstag einen Waffenstillstand für Ostern angekündigt hatte, oder den Krieg nicht beenden wolle.
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij hat eine Zunahme russischer Angriffe seit dem Vormittag beklagt. Es gebe Beschuss von russischer Seite und Angriffe mit Drohnen, teilte Selenskij auf der Plattform X mit. Am aktivsten sei die russische Armee im Gebiet Donezk nahe der Städte Pokrowsk und Siwersk. Dort und an anderen Frontabschnitten setze der Gegner schwere Waffen ein. Es sei aber eine gute Sache, dass es zumindest keinen Luftalarm gegeben habe, sagte Selenskij.
Der Präsident meinte mit Blick auf die zahlreichen russischen Verstöße, dass Kremlchef Wladimir Putin entweder seine Truppen nicht im Griff habe, nachdem er am Samstag einen Waffenstillstand für Ostern angekündigt hatte, oder den Krieg nicht beenden wolle.
Zuvor hatte auch die russische Seite den ukrainischen Streitkräften massenhaft Verstöße gegen die angebliche Feuerpause vorgeworfen. In der Nacht habe es Dutzende Drohnenangriffe von ukrainischer Seite gegeben. Hunderte Male sei mit Artilleriemunition geschossen worden. Auch die russischen Grenzregionen Brjansk, Kursk und Belgorod seien beschossen worden.
Beide Kriegsparteien teilten mit, sie würden Angriffe jeweils mit Gegenfeuer beantworten. Unabhängig überprüfbar sind die Angaben nicht.
Beide Kriegsparteien teilten mit, sie würden Angriffe jeweils mit Gegenfeuer beantworten. Unabhängig überprüfbar sind die Angaben nicht.
Nadja Lissok
Selenskij berichtet von russischem Beschuss
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij berichtet trotz der von Russlands Präsident Wladimir Putin ausgerufenen Waffenruhe über Osten von anhaltenden Kämpfen - auf russischem und ukrainischem Boden. Unter Berufung auf den Oberbefehlshaber des ukrainischen Militärs teilt er mit, in den russischen Grenzregionen Kursk und Belgorod - wo die Ukraine Vorstöße auf russischen Boden gemacht hat - werde weiter gekämpft. Dort gebe es auch weiter russische Angriffe.
Die ukrainischen Streitkräfte hätten am Morgen bis 6 Uhr außerdem 59 Fälle von Beschuss und fünf Angriffsversuche entlang der Frontlinie gemeldet, teilt er mit. „Im Allgemeinen können wir seit dem Ostermorgen sagen, dass die russische Armee versucht, den allgemeinen Eindruck einer Waffenruhe zu erwecken, aber an einigen Stellen gibt sie einzelne Versuche nicht auf, vorzudringen und der Ukraine Verluste zuzufügen“, erklärt Selenskij in einem Beitrag in den sozialen Medien. Zwischen 18 Uhr (17 Uhr MESZ) am Samstag und Mitternacht (23 Uhr MESZ) gab es laut Selenskij 387 Fälle von Beschuss und 19 Angriffe der russischen Streitkräfte. „Drohnen wurden von den Russen 290 Mal eingesetzt“, teilt er weiter mit. Auch in der Nacht gab es demnach Dutzende Drohnenangriffe. Die militärischen Angaben Kiews lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Die ukrainischen Streitkräfte hätten am Morgen bis 6 Uhr außerdem 59 Fälle von Beschuss und fünf Angriffsversuche entlang der Frontlinie gemeldet, teilt er mit. „Im Allgemeinen können wir seit dem Ostermorgen sagen, dass die russische Armee versucht, den allgemeinen Eindruck einer Waffenruhe zu erwecken, aber an einigen Stellen gibt sie einzelne Versuche nicht auf, vorzudringen und der Ukraine Verluste zuzufügen“, erklärt Selenskij in einem Beitrag in den sozialen Medien. Zwischen 18 Uhr (17 Uhr MESZ) am Samstag und Mitternacht (23 Uhr MESZ) gab es laut Selenskij 387 Fälle von Beschuss und 19 Angriffe der russischen Streitkräfte. „Drohnen wurden von den Russen 290 Mal eingesetzt“, teilt er weiter mit. Auch in der Nacht gab es demnach Dutzende Drohnenangriffe. Die militärischen Angaben Kiews lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Oliver Klasen
Selenskij schlägt Verlängerung der Feuerpause vor und berichtet von Angriffen
Nach der von Moskau überraschend angekündigten kurzen Feuerpause zum Osterfest hat der ukrainische Präsident im Gegenzug eine Verlängerung um 30 Tage ins Spiel gebracht. Falls die Feuerpause halte, schlage die Ukraine vor, sie über den 20. April, also über Ostersonntag hinaus zu verlängern. „Das würde Russlands wahre Absichten zeigen – denn 30 Stunden reichen zwar für Schlagzeilen, nicht aber für echte vertrauensbildende Maßnahmen. 30 Tage würden dem Frieden eine Chance geben“, schrieb Wolodimir Selenskij auf X.
Der Präsident betonte, dass die Ukraine bereit sei, sich an dem Verhalten der russischen Streitkräfte zu orientieren: „Schweigen (der Waffen) im Gegenzug für Schweigen, Abwehrschläge als Antwort auf Angriffe.“ Er betonte, dass er den Worten aus Moskau nicht vertraue. „Wir wissen zu gut, wie Moskau manipuliert, wir sind auf alles vorbereitet.“
Bereits am Abend war die russische Artillerie laut eines Posts von Selenskij bei X an manchen Frontabschnitten weiter zu hören. Auch russische Drohnen seien weiter im Einsatz gewesen. Das ukrainische Militär werde sich so verhalten, wie es von Russland vorgemacht werde, schreibt der ukrainische Präsident. Der Generalstab in Kiew berichtete, am Samstag habe es insgesamt 107 bewaffnete Zusammenstöße entlang der Fronten gegeben, dazu russische Artillerie- und Luftangriffe. Aus der auf Facebook verbreiteten Statistik ging jedoch nicht hervor, ob und wie viele Kampfhandlungen es nach Inkrafttreten der Feuerpause gegeben habe. Auch das russische Militär berichtete von Verstößen und bewaffneten Provokationen der Ukrainer. Vor allem bei Cherson im Süden der Ukraine habe es heftigere Zusammenstöße gegeben.
Der Präsident betonte, dass die Ukraine bereit sei, sich an dem Verhalten der russischen Streitkräfte zu orientieren: „Schweigen (der Waffen) im Gegenzug für Schweigen, Abwehrschläge als Antwort auf Angriffe.“ Er betonte, dass er den Worten aus Moskau nicht vertraue. „Wir wissen zu gut, wie Moskau manipuliert, wir sind auf alles vorbereitet.“
Bereits am Abend war die russische Artillerie laut eines Posts von Selenskij bei X an manchen Frontabschnitten weiter zu hören. Auch russische Drohnen seien weiter im Einsatz gewesen. Das ukrainische Militär werde sich so verhalten, wie es von Russland vorgemacht werde, schreibt der ukrainische Präsident. Der Generalstab in Kiew berichtete, am Samstag habe es insgesamt 107 bewaffnete Zusammenstöße entlang der Fronten gegeben, dazu russische Artillerie- und Luftangriffe. Aus der auf Facebook verbreiteten Statistik ging jedoch nicht hervor, ob und wie viele Kampfhandlungen es nach Inkrafttreten der Feuerpause gegeben habe. Auch das russische Militär berichtete von Verstößen und bewaffneten Provokationen der Ukrainer. Vor allem bei Cherson im Süden der Ukraine habe es heftigere Zusammenstöße gegeben.
Oliver Klasen
Zurückhaltende Reaktionen aus Brüssel und London
Die EU-Kommission reagiert abwartend auf den russischen Vorstoß für eine 30-stündige Feuerpause in der Ukraine. „Russland hat sich als Aggressor erwiesen. Wir müssen daher zunächst ein tatsächliches Ende der Aggression und klare Taten für eine dauerhafte Waffenruhe sehen“, sagt die Sprecherin für auswärtige Angelegenheiten Anitta Hipper. Auch die britische Regierung forderte Russland auf, sich zu einem vollständigen Waffenstillstand in der Ukraine zu bekennen. Es gehe „nicht nur um eine eintägige Pause“, teilt das britische Außenministerium mit.
Oliver Klasen
Ukraine reagiert skeptisch auf Putins einseitige Waffenruhe-Ankündigung
„Was den neuen Versuch Putins betrifft, mit Menschenleben zu spielen, so erklingt gerade in vielen Teilen der Ukraine der Luftalarm“, schrieb Wolodimir Selenskij auf der Plattform X. Der ukrainische Präsident sagte, 45 Minuten vor Inkrafttreten der angeblichen Feuerpause zu Ostern seien russische Kampfdrohnen am Himmel über der Ukraine gesichtet worden. Zudem sei zuvor in Kiew Raketenalarm ausgelöst worden. Die Flugabwehr der Ukraine habe bereits das Feuer eröffnet. „Shahed-Drohnen an unserem Himmel entlarven Putins wahre Einstellung zu Ostern und zu Menschenleben“, kritisierte Selenskij. Der Präsident machte zunächst keine Angaben dazu, ob die Ukraine das Feuer über Ostern ebenfalls einstellen werde.
Denis Huber
Moskau und Kiew tauschen Kriegsgefangene aus
Russland und die Ukraine haben am Karsamstag erneut Kriegsgefangene ausgetauscht. Jeweils 246 russische und ukrainische Soldaten kehrten an einem nicht näher beschriebenen Ort an der Grenze zu Belarus zu ihren eigenen Truppen zurück, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. „Außerdem wurden als Geste des guten Willens 31 verwundete Kriegsgefangene im Austausch gegen 15 verwundete russische Soldaten, die dringend medizinisch versorgt werden müssen, übergeben“, heißt es in der Mitteilung.
Der Austausch war von den Vereinigten Arabischen Emiraten vermittelt worden. Die Kriegsparteien haben in den mehr als drei Jahren seit Beginn der russischen Invasion mehrmals Kriegsgefangene ausgetauscht. Nach Angaben von Präsident Wolodimir Selenskij konnten auf diese Weise 4552 ukrainische Soldaten nach Hause zurückkehren.
Erst am Karfreitag hatten die Ukraine und Russland Hunderte Soldatenleichen ausgetauscht. 909 Leichname habe die ukrainische Seite erhalten, teilte der für Kriegsgefangenenbelange zuständige Stab in Kiew mit. Die Soldaten sind demnach bei Kämpfen in den Regionen Donezk, Luhansk, Saporischschja, Sumy und Charkiw getötet worden. Ein Teil sei aus Leichenhäusern in Russland gekommen. Ukrainische Truppen kontrollierten monatelang Teile des westrussischen Grenzgebiets Kursk. Im Gegenzug erhielt die russische Seite die Überreste von 41 eigenen Soldaten. Der Tausch fand ukrainischen Angaben nach unter Vermittlung des Internationalen Roten Kreuzes statt.
Der Austausch war von den Vereinigten Arabischen Emiraten vermittelt worden. Die Kriegsparteien haben in den mehr als drei Jahren seit Beginn der russischen Invasion mehrmals Kriegsgefangene ausgetauscht. Nach Angaben von Präsident Wolodimir Selenskij konnten auf diese Weise 4552 ukrainische Soldaten nach Hause zurückkehren.
Erst am Karfreitag hatten die Ukraine und Russland Hunderte Soldatenleichen ausgetauscht. 909 Leichname habe die ukrainische Seite erhalten, teilte der für Kriegsgefangenenbelange zuständige Stab in Kiew mit. Die Soldaten sind demnach bei Kämpfen in den Regionen Donezk, Luhansk, Saporischschja, Sumy und Charkiw getötet worden. Ein Teil sei aus Leichenhäusern in Russland gekommen. Ukrainische Truppen kontrollierten monatelang Teile des westrussischen Grenzgebiets Kursk. Im Gegenzug erhielt die russische Seite die Überreste von 41 eigenen Soldaten. Der Tausch fand ukrainischen Angaben nach unter Vermittlung des Internationalen Roten Kreuzes statt.
Denis Huber
Putin kündigt einseitige Waffenruhe über Ostern an
Für 30 Stunden sollen die russischen Kampfhandlungen in der Ukraine während des Osterfestes unterbrochen werden. Das hat Kremlchef Wladimir Putin am Samstag bekanntgegeben. Putin hatte sich zuvor mit Generalstabschef Waleri Gerassimow getroffen und über die Lage an der Front informieren lassen.
Von Samstagabend 18 Uhr Moskauer Zeit (also 17 Uhr deutscher Zeit) bis Sonntagabend 24 Uhr soll die Waffenruhe dauern. Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, an alle Kommandeure in den Kampfgebieten sei der Befehl für die Feuerpause ergangen. Sie werde unter der Bedingung eingehalten, dass auch die Ukraine sich daran halte. Ob die Regierung in Kiew über die geplante Feuerpause informiert wurde, blieb zunächst offen. Putin sagte, er gehe davon aus, dass die Ukraine dem russischen Beispiel folgen werde. Gleichzeitig wies er Gerassimow, an, die russischen Truppen auf die Abwehr möglicher Verstöße gegen die Waffenruhe vorzubereiten.
Üblicherweise liegt das orthodoxe Osterfest, das in Russland und in der Ukraine gefeiert wird, einige Tage später als das Osterfest, das in Deutschland gefeiert wird. Denn im orthodoxen Glauben wird mit dem julianischen Kalender gerechnet, während für die westlichen Kirchen seit dem 16. Jahrhundert der gregorianische Kalender maßgeblich ist. In diesem Jahr jedoch fallen die beiden Feste zusammen und finden am 20. April statt.
Humanitäre Gründe, das ist die offizielle Erklärung aus Moskau für die Waffenruhe. Möglicherweise ist die überraschende Ankündigung zu Ostern aber auch ein Signal an Donald Trump. Der US-Präsident hatte sich zuletzt verärgert gezeigt über die beiden Kriegsparteien und eine baldige Einigung verlangt. Andernfalls, so Trumps Drohung, werde die USA sich aus der Vermittlerposition zurückziehen.
Korrekturhinweis: In einer früheren Version dieses Eintrags hieß es, dass die Waffenruhe um 15 Uhr deutscher Zeit beginnt. Das ist falsch. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.
Von Samstagabend 18 Uhr Moskauer Zeit (also 17 Uhr deutscher Zeit) bis Sonntagabend 24 Uhr soll die Waffenruhe dauern. Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, an alle Kommandeure in den Kampfgebieten sei der Befehl für die Feuerpause ergangen. Sie werde unter der Bedingung eingehalten, dass auch die Ukraine sich daran halte. Ob die Regierung in Kiew über die geplante Feuerpause informiert wurde, blieb zunächst offen. Putin sagte, er gehe davon aus, dass die Ukraine dem russischen Beispiel folgen werde. Gleichzeitig wies er Gerassimow, an, die russischen Truppen auf die Abwehr möglicher Verstöße gegen die Waffenruhe vorzubereiten.
Üblicherweise liegt das orthodoxe Osterfest, das in Russland und in der Ukraine gefeiert wird, einige Tage später als das Osterfest, das in Deutschland gefeiert wird. Denn im orthodoxen Glauben wird mit dem julianischen Kalender gerechnet, während für die westlichen Kirchen seit dem 16. Jahrhundert der gregorianische Kalender maßgeblich ist. In diesem Jahr jedoch fallen die beiden Feste zusammen und finden am 20. April statt.
Humanitäre Gründe, das ist die offizielle Erklärung aus Moskau für die Waffenruhe. Möglicherweise ist die überraschende Ankündigung zu Ostern aber auch ein Signal an Donald Trump. Der US-Präsident hatte sich zuletzt verärgert gezeigt über die beiden Kriegsparteien und eine baldige Einigung verlangt. Andernfalls, so Trumps Drohung, werde die USA sich aus der Vermittlerposition zurückziehen.
Korrekturhinweis: In einer früheren Version dieses Eintrags hieß es, dass die Waffenruhe um 15 Uhr deutscher Zeit beginnt. Das ist falsch. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.