Der Blumenladen von Mehmet Yorgun ist ein Ort, an dem die türkische Geschichte, so turbulent sie auch gerade sein mag, zum Stehen gekommen ist. Der Laden liegt in einer Seitenstraße fußläufig zum zentralen Kızılay-Platz in Ankara. Der kleine Mann mit Schnauzer und Bürstenschnitt hat sich eingeigelt im Alltag eines Blumenbinders: Rosen, Tulpen, Nelken, Kakteen, zwei schweigsame Kanarienvögel in der blumenbeschatteten Ecke, zwei Papageien in der anderen, Meisterprüfung an der Wand, vergilbtes Porträt des verstorbenen Vaters über der Theke. Oben im Regal matte Vasen, die kein Mensch mehr kaufen wird.
Seite Drei:Tage des Verrats
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Seit dem Putschversuch wird Hetze zur Waffe. Zwischen einstigen Freunden ist nur noch Hass. Szenen aus einem Land, in dem viele um ihr Leben und ihre Freiheit fürchten.
Von Tim Neshitov
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