Am 16. März 1968 überfiel eine amerikanische Infanteriekompanie das vietnamesische Dorf My Lai. Binnen weniger Stunden ermordeten die Soldaten dort mehr als 500 Zivilisten. Nur ein einziger der beteiligten Amerikaner wurde später wegen des Massakers schuldig gesprochen. Ein Militärgericht verurteilte Leutnant William Calley am 31. März 1971 zu lebenslanger Haft und Zwangsarbeit. Doch schon am Tag danach mischte sich die Politik ein. Präsident Richard Nixon wandelte die Strafe in Hausarrest um, nach dreieinhalb Jahren war Calley wieder frei. Eines der schwersten Kriegsverbrechen, das US-Soldaten je begangen haben, blieb somit praktisch ungesühnt.
USA:Trump untergräbt Recht und Disziplin
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Der US-Präsident begnadigt wegen Mordes verurteilte US-Soldaten. Als Oberbefehlshaber darf er das. Doch ihm geht es nicht um Gnade vor Recht. Ihm geht es um sich selbst.
Kommentar von Hubert Wetzel, Washington
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