Taiwan:"Wir haben das Beispiel der Ukraine studiert"

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"Hongkong war nur der Anfang": Außenminister Joseph Wu sieht Taiwan an der Front im Wettbewerb der Systeme. (Foto: Daniel Ceng Shou-Yi/Imago)

Der taiwanische Außenminister Joseph Wu über die Bedrohung durch China, die Lehren aus Russlands Angriffskrieg und Europas Interessen in Taiwan.

Interview von Kai Strittmatter, Taipeh

Taiwan, die in der Vergangenheit oft vergessene Insel, ist seit Russlands Angriff auf die Ukraine ins Scheinwerferlicht gerückt. Die "Republik China auf Taiwan" ist seit dem Ende des chinesischen Bürgerkriegs 1949 de facto ein unabhängiger Staat, wird auf Druck Pekings international aber kaum anerkannt. Chinas starker Mann Xi Jinping sieht Taiwan als Teil Chinas und schließt auch eine gewaltsame Eroberung nicht aus. Der 68-jährige Joseph Wu war Wissenschaftler gewesen, ehe er 2002 in die taiwanische Politik wechselte, Außenminister ist er seit Februar 2018. In einem Eck von Joseph Wus Büro in Taipeh steht eine ukrainische Fahne, daneben liegt ein Paar Boxhandschuhe, signiert von Vitali Klitschko, dem Bürgermeister von Kiew.

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Joseph Wu ist aus Pekings Sicht der nicht existierende Außenminister eines nicht existierenden Staates. Dafür ist der Mann aus Taiwan gerade sehr gefragt, auch in Europa.

Von Kai Strittmatter

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