Syrien:Amnesty International prangert Kriegsverbrechen an

Menschenrechtler werfen den Konfliktparteien in Syrien Kriegsverbrechen vor - demnach gibt es bei den Oppositionellen immer mehr Übergriffe.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat allen Konfliktparteien in Syrien Kriegsverbrechen vorgeworfen. Zwar seien nach wie vor die syrischen Regierungstruppen verantwortlich für die meisten Kriegsverbrechen und anderen Menschenrechtsverletzungen in dem Land, heißt es in einem auf neuen Recherchen basierenden Bericht der Organisation.

Jedoch gebe es eine Zunahme von Geiselnahmen, Folter und Hinrichtungen von Gefangenen durch Rebellen. "Gefangene Soldaten, Angehörige der regierungstreuen Milizen und mutmaßliche Kollaborateure werden gefoltert und hingerichtet", sagte Ruth Jüttner, Syrien-Expertin von Amnesty International in Deutschland. Zeugen beschrieben in der Gegend um Süddamaskus ein sogenanntes "Todesloch", in dem die Leichen von hingerichteten Regierungssoldaten und angeblichen Informanten versenkt würden.

Dem Bericht zufolge bombardieren zugleich syrische Regierungstruppen "weiter wahllos Zivilisten, setzen dabei auch Streubomben ein und machen ganze Nachbarschaften dem Erdboden gleich". "Hunderte Menschen kamen in den vergangenen zwei Wochen bei solchen Angriffen ums Leben", sagte Jüttner. Amnesty International forderte die Vereinten Nationen dazu auf, den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) umgehend mit der Untersuchung der Verbrechen zu beauftragen.

© Süddeutsche.de/AFP/sebi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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