Super Tuesday der Republikaner:Romney gewinnt, kann Santorum aber nicht abhängen

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Mitt Romney hat die wichtige Vorwahl der US-Republikaner in Ohio knapp gewonnen. Damit setzte er sich bei den Abstimmungen am Super Tuesday in sechs von zehn Staaten durch. Rick Santorum konnte er damit allerdings nicht entscheidend distanzieren. Der hartnäckige Verfolger entschied drei Staaten für sich, einmal heißt der Sieger Newt Gingrich.

Der sogenannte Super Tuesday ("Super-Dienstag") hat keine Klarheit in das Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der US-Republikaner gebracht. Weder Mitt Romney noch sein schärfster Rivale Rick Santorum konnten sich bei den Vorwahlen in zehn Bundesstaaten entscheidend durchsetzen.

Romney gewann zwar neben der symbolisch wichtigen Abstimmung in Ohio auch in Vermont, Virginia, Idaho, Alaska und seinem Heimatstaat Massachusetts. Sein erzkonservativer Widersacher Santorum zeigte sich jedoch ebenfalls stark. Er war in Oklahoma, Tennessee und North Dakota erfolgreich, wie US-Fernsehsender errechneten. Der frühere Sprecher des Repräsentantenhauses, Newt Gingrich, entschied die Vorwahl in seiner heimat Georgia für sich.

Romney sagte in Boston vor seinen Anhängern, er werde am Ende die Nominierung bekommen. Santorum sagte in Steubenville in Ohio, der Super Tuesday habe gezeigt, dass er noch lange nicht aus dem Rennen sei. Auch Gingrich machte deutlich, dass er nicht aus dem Wettkampf auszusteigen gedenke.

Bei der Abstimmung in Ohio, die als die wichtigste angesehen wurde, lieferten sich Romney und Santorum bis zuletzt ein Kopf-an-Kopf-Rennen. In dem von der Wirtschaftskrise und hoher Arbeitslosigkeit gezeichneten Bundesstaat lag Romney nach Auszählung fast aller Stimmen bei 38 Prozent, Santorum kam auf 37 Prozent.

Damit ist klar: Das Rennen um die Präsidentschaftskandidatur bleibt spannend. Mitt Romney ist es am Super Tuesday nicht gelungen, seinen hartnäckigen Verfolger Rick Santorum abzuschütteln.

Nach einer Zwischenrechnung des Senders CNN liegt Romney damit bei bisher mindestens 373 Delegierten, während Santorum 157 zugeschrieben wurden. Gingrich kam demnach auf 99, Paul auf 60. Für die Nominierung sind 1144 Delegierte nötig.

Ohio ist eine Art USA im Kleinen

Insgesamt stimmten am Dienstag zehn Bundesstaaten über den republikanischen Herausforderer von Präsident Barack Obama ab. Dabei ging es um mehr als 400 Delegierte, die rund 40 Prozent der auf dem Nominierungsparteitag Ende August benötigten Wahlmännerstimmen ausmachen.

Alle Augen waren am Dienstagabend auf Ohio gerichtet, das von seiner Bevölkerungsstruktur eine Art USA im Kleinen ist. Der Bundesstaat ist ein klassischer "Swing State" mit wechselnden Mehrheiten für Demokraten und Republikaner. Das Abschneiden hier gilt als Gradmesser für die Wählbarkeit der Bewerber: Wer die republikanischen Anhänger in Ohio nicht mobilisieren kann, dürfte im Duell mit Obama im Herbst große Probleme haben.

Einen klaren Sieg holte Romney in Massachusetts, wo er von 2003 bis 2007 als Gouverneur amtierte. Der Multimillionär erreichte Teilergebnissen zufolge dort 72 Prozent der Stimmen, Santorum kam lediglich auf zwölf Prozent. Im Neuengland-Staat Vermont holte Romney nach Auszählung der Hälfte der Stimmen 41 Prozent. Paul lag demnach bei 25 Prozent, Santorum bei 23 Prozent und Gingrich bei acht Prozent.

Santorum und Gingrich in Virginia nicht dabei

In Virginia hatten nur Romney und Paul auf dem Wahlzettel gestanden. Der Ex-Gouverneur erreichte hier nach Auszählung fast aller Stimmen 59 Prozent, auf Paul entfielen 41 Prozent. Gingrich und Santorum hatten im Vorfeld des Urnengangs nicht genügend Unterschriften gesammelt, um sich zu qualifizieren.

Santorum siegte in Tennessee und Oklahoma, wo die Wähler als besonders konservativ gelten. In Oklahoma kam der Ex-Senator Teilergebnissen zufolge auf 34 Prozent, während Romney und Gingrich um Platz zwei kämpften. In Tennessee führte Santorum mit 37 Prozent deutlich vor Romney. In North Dakota kam Santorum nach Auszählung von gut drei Viertel der Stimmen auf 40 Prozent, gefolgt von Paul und Romney.

Gingrich holte mit rund 47 Prozent den erwartet klaren Sieg in seiner Bastion Georgia. Zwanzig Jahre lang hatte er einen Wahlkreis des Bundesstaates im Repräsentantenhaus vertreten. Romney lag dort nach Auszählung fast aller Stimmen mit 26 Prozent auf Platz zwei. Der Erfolg in Georgia war für Gingrich der zweite Vorwahl-Sieg nach South Carolina im Januar. Der republikanische Polit-Veteran hatte das Schicksal seiner Bewerbung von dem Abschneiden in seinem Heimatstaat abhängig gemacht.

© Süddeutsche.de/dpa/Reuters/AFP/dapd/mati/segi/mane - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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