(SZ) Wenn ein Mensch nicht so viel redet, hört man ihm besser zu. Das Gegenteil dieses Satzes ist auch wahr: Bei Vielrednern hört man zwar, dass sie sprechen, passt aber nicht sehr auf, was sie sagen. Eine eigene Form der Vielredner sind Leute, die beruflich zum Reden gezwungen sind. Zwar finden sich in solchen Berufen - Geistliche, Lehrerinnen, Politiker, Journalistinnen - zumeist nur Menschen, deren liebstes Geräusch ohnehin das ihrer eigenen Stimme ist. Manchmal aber trifft man auch potenzielle Schweiger in solchen Positionen. Ein Beispiel: Während die Außenministerin zum Niederlabern von Leuten neigt, ist der Kanzler ein Wenigredner, oft auch ein Zuwenigredner. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wiederum ist ein besonders interessanter Fall. Er hat sich zwischen 1998 und heute von einem dem Klang seiner eigenen Gedanken lange Nachsinnenden zu einem gelegentlichen Rhabarberrhabarberredner in und außerhalb des Schlosses Bellevue entwickelt.
Glosse:Das Streiflicht
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Der Bundespräsident teilt mit, dass er zu Hansi Flick steht. Darauf hat die Welt gewartet.
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