Immobilienbesitz:Umfrage:Jede fünfte Kommune erhöht Hebesatz für Grundsteuer

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Ein Baugerüst steht an der Fassade eines sich im Bau befindlichen Einfamilienhauses. (Foto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild)

Die Wirtschaftskrise und Inflation belasten die Kassen vieler Städte und Gemeinden in Niedersachsen. Eine Umfrage zeigt nun: So manche Kommune langt jetzt bei Hauseigentümern stärker zu.

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Hannover (dpa/lni) - Immobilienbesitzer in einigen Städten und Gemeinden Niedersachsens müssten sich bei der nächsten Steuererklärung auf eine höhere Grundsteuer einstellen. Wie eine Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) zeigt, haben knapp 22 Prozent der Kommunen in Niedersachsen mit mehr als 20 000 Einwohnern in diesem Jahr ihren Hebesatz erhöht. Von 92 untersuchten Kommunen erhöhten 20 Städte und Gemeinden den Hebesatz, bei 72 Kommunen blieb dieser unverändert. Gesenkt wurde der Satz nirgendwo. Zuerst berichtete die „Welt am Sonntag“ über die Zahlen.

Der Hebesatz ist neben dem Grundstückswert einer der Hauptfaktoren für die Berechnung der Grundsteuer. Die Städte und Gemeinden setzen ihn selbstständig fest und bestimmen somit letztlich, wie viel ein Immobilienbesitzer zahlen muss.

Zu den Städten und Gemeinden, die der DIHK-Umfrage zufolge ihren Hebesatz 2023 im Vergleich zum Vorjahr erhöhten, zählen in Niedersachsen: Aurich, Bad Harzburg, Barsinghausen, Burgwedel, Buxtehude, Ilsede, Isernhagen, Laatzen, Leer, Moormerland, Neustadt am Rübenberge, Nienburg (Weser), Osterholz-Scharmbeck, Peine, Ronnenberg, Springe, Syke, Uetze, Weyhe und Wunstorf.

Die sogenannte Grundsteuer B wird auf bebaute und bebaubare Grundstücke erhoben und von den Eigentümerinnen und Eigentümern bezahlt - oder auf Mieter umgelegt. Von 2025 an soll eine neue Berechnungsmethode gelten - es bleibt aber dabei, dass die Kommunen mit ihren Hebesätzen das letzte Wort haben.

Für die Kommunen ist die Grundsteuer eine der wichtigsten Einnahmequellen. Teils nutzen sie sie auch zur Sanierung ihrer Haushalte. Viele Gemeinden seien zuletzt aufgefordert worden, ihre Deckungslücken durch Mehreinnahmen zu schließen, erklärte die DIHK. Das sei ein Grund für die höheren Hebesätze.

Spitzenreiter in Niedersachsen sind Städte in der Region Hannover - nämlich Barsinghausen mit einem Hebesatz von 620 Prozent und Laatzen mit 610 Prozent. Den niedrigsten Hebesatz weist Lohne im Landkreis Vechta mit 275 Prozent aus. Im bundesweiten Vergleich liegt der durchschnittliche Hebesatz der Grundsteuer B bei 554 Prozent - das sind fünf Prozentpunkte mehr als noch 2022.

© dpa-infocom, dpa:231028-99-737612/3

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