Stasi-Unterlagen:Hüter des vergifteten Schatzes

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Das Archiv der Stasi-Unterlagenbehörde in Berlin Lichtenberg. Insgesamt ist das Archiv auf 13 Standorte verteilt. Dort finden sich mehr als 111 Kilometer Stasi-Akten. (Foto: Thomas Trutschel/imago/photothek)

111 Kilometer Akten, fast zwei Millionen Fotos, 23 000 Tondokumente: Die Bundesbehörde für Stasi-Unterlagen war ein historisch einmaliges Projekt zur Aufarbeitung von 40 Jahren SED-Diktatur. Nun wird sie geschlossen. Ein Rückblick.

Von Jens Schneider

Für Heiko Lietz, den früheren Pfarrer der Domgemeinde zu Güstrow, fühlten sich die ersten Stunden an, "als wenn ich in einen völlig anderen Raum eintrete". Ein Raum ohne Geländer, in den er sich "vortastete, um zu verstehen, was da stand". Dieser Raum, das waren gut ein Meter Akten, die den Blick der DDR-Staatssicherheit und ihrer Spitzel auf sein Leben enthielten, in Mecklenburg in den 1980ern. Lietz war zunächst Pfarrer, nahm dann andere Arbeit an und stellte sich offen gegen den SED-Staat, der ihn massiv ausspähen ließ. 1992 konnte der heute 77 Jahre alte Lietz, der in seiner Geburtsstadt Schwerin lebt, seine Akten einsehen.

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