Sportpolitik:Vizer legt gegen IOC-Chef Bach nach

Sotschi (dpa) - Im Streit mit IOC-Präsident Thomas Bach hat Marius Vizer als Chef der Vereinigung internationaler Sportverbände (SportAccord) nachgelegt.

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Sotschi (dpa) - Im Streit mit IOC-Präsident Thomas Bach hat Marius Vizer als Chef der Vereinigung internationaler Sportverbände (SportAccord) nachgelegt.

"Ich habe die Wahrheit gesagt. Wir müssen unterscheiden zwischen denen, die für den Sport leben und denen, die vom Sport leben. Für diejenigen, die vom Sport leben, ist es sehr interessant, das System, sagen wir das des IOC, zu verteidigen. Die Frage ist, ob wir das System bereinigen oder decken wollen", sagte Vizer dem TV-Sender Euronews und ergänzte in Richtung Bach: "Wir brauchen keine Kardinäle des Sports, keine Päpste. Wir brauchen faire Anführer."

Vizer hat bereits zum Auftakt des SportAccord in Sotschi scharfe Kritik am IOC, Bach und dessen Agenda 2020 geübt. Daraufhin haben alle olympischen Sommersportverbände vorerst die Zusammenarbeit mit dem SportAccord gestoppt.

Auch die Vereinigung der olympischen Wintersportverbände (AIOWF) äußerte ihr Unverständnis über die Äußerungen Vizers und forderte die Rückkehr zu konstruktiven Gesprächen. Das IOC habe Druck auf die internationalen Verbände ausgeübt, entgegnete Vizer. "Meiner Meinung nach nicht in einer korrekten Form." Das IOC habe viele Tentakeln in verschiedene Richtungen. Bach, der nur am Montag in Sotschi anwesend war, hatte die Kritik zurückgewiesen. Bei seinem Reformprojekt seien die Verbände und NOKs sehr wohl gehört und berücksichtigt worden.

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