Sportpolitik:«Geschockt» - Russland will Dopingvorwürfe untersuchen

Monte Carlo (dpa) - Der frühere Weltklasse-Stabhochspringer Sergej Bubka und sein IOC-Kollege Richard Pound haben nach den schweren Doping-Vorwürfen gegen russische Sportler eine schnellstmögliche Untersuchung und Aufklärung gefordert.

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Monte Carlo (dpa) - Der frühere Weltklasse-Stabhochspringer Sergej Bubka und sein IOC-Kollege Richard Pound haben nach den schweren Doping-Vorwürfen gegen russische Sportler eine schnellstmögliche Untersuchung und Aufklärung gefordert.

„Als Vizepräsident der IAAF bin ich zutiefst geschockt“, sagte der Ukrainer Bubka. Jetzt müsse „schnell und transparent“ gehandelt werden, „um die Integrität unseres Sports zu schützen“, sagte der Leichtathletik-Funktionär in einer Erklärung.

„Die IAAF muss den Fall schnell aufklären“, forderte der Kanadier Pound. Aus Gründen der Glaubwürdigkeit dürfe sich die Untersuchung „nicht über zwei, drei Jahre hinziehen wie bei der FIFA“, meinte der ehemalige Chef der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA.

Die ARD-Dokumentation „Geheimsache Doping - Wie Russland seine Sieger macht“ hatte zum Teil heftige Reaktionen ausgelöst. Russlands Sportminister Witali Mutko kündigte an, den aufgeführten Fällen werde nachgegangen. Dies schrieb er in einem Brief an WADA-Präsident Craig Reedie. „Einzelfälle dürfen aber keinen Schatten auf das ganze System des Sports werfen“, mahnte der Minister. Russland achte die Prinzipien der WADA.

Die Dokumentation beschuldigt Russland eines breit angelegten Dopings im Spitzensport sowie systematischer Vertuschung. Mutko erklärte, alle Sportler, die in dem Film zu Wort kämen, seien des Dopings überführt worden. Dies müsse bei der Bewertung der Dokumentation berücksichtigt werden. Viele Russen sehen in den Aussagen der Athleten einen Racheakt. Der Sportausschuss der Staatsduma wies die Vorwürfe als gezielte Abwertung zurück.

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