Spannungen zwischen USA und Nordkorea:Außenminister Gabriel warnt vor Atomkrieg

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Standbild eines Videos vom nordkoreanischen Fernsehsender KRT: Kim Jong-un bei einem Raketentest. (Foto: dpa)
  • Die Nuklearmächte USA und Nordkorea hatten sich zuletzt mit scharfen Drohungen überzogen.
  • Außenminister Gabriel warnte nun die Welt, blindlings in einen Atomkrieg hineinzumarschieren.

Die scharfen Drohungen zwischen Nordkorea und den USA lösen bei Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) Sorge aus: Eine solche Rhetorik mache Angst, "dass wir ähnlich wie im Ersten Weltkrieg schlafwandlerisch in einen Krieg hineinmarschieren, bloß eben in diesem Fall in einen Krieg, der im Zweifel mit Atomwaffen geführt wird", sagte Gabriel auf seiner Auslandsreise in Uganda. Er könne nur hoffen, dass sich in den USA diejenigen Kräfte durchsetzten, "die mit einem kühlen Kopf an eine zugegebenermaßen schwierige Frage herangehen und nicht mit den Emotionen und der Aggressivität, die wir gestern erlebt haben".

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Die USA und Nordkoreas Anrainerstaaten fühlen sich durch die zuletzt häufigen Atom- und Raketentests des Regimes gefährdet. US-Präsident Donald Trump hatte Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un gewarnt, mit den Drohungen gegen die USA aufzuhören: Andernfalls würden diese "mit Feuer, Wut und Macht beantwortet werden, wie die Welt es noch nicht erlebt hat". Der gleichen Wortwahl bediente sich 1945 US-Präsident Harry Truman, als er in einer Ansprache den Anwurf einer Atombombe über der japanischen Stadt Hiroshima ankündigte.

Diese Äußerung habe zurecht viele Menschen erschreckt, sagte Gabriel dazu. Man dürfe auf nordkoreanische Drohungen nicht "mit der gleichen aggressiven Rhetorik" reagieren und damit die Eskalationsschraube immer weiter drehen.

In der Tat hatte Nordkorea Trumps scharfe Drohungen nicht unbeantwortet gelassen. In einer Botschaft der Armee, die über staatliche Medien verbreitet wurde, hieß es: "Werden nur die USA die Option haben, die sich 'präventiver Krieg' nennt, so wie sie behaupten?" Dem folgte eine Drohung, ein "alles umhüllendes Feuer" um die westpazifische Insel Guam zu legen, auf der sich mehrere strategisch wichtige US-Militärbasen befinden.

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