Spanien:Gesellig in die Katastrophe

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In der Fußgängerzone tragen die Madrilenen brav Maske - und treffen sich dann in überfüllten Restaurants. (Foto: imago images/ZUMA Wire)

Schon im Frühjahr wütete das Coronavirus in Spanien heftiger als anderswo in Europa. Trotzdem trifft auch die zweite Welle das Land weitgehend unvorbereitet. Wie kann es sein, dass so wenige Lehren aus der harten Zeit gezogen wurden?

Von Karin Janker, Madrid

"Die erste Welle hat uns erwischt wie ein Tsunami", sagt César Carballo, Notfallmediziner am Hospital Ramón y Cajal in Madrid. "Als es uns gelungen ist, die Kurve im Juni abzuflachen, haben wir uns gefreut - und den nächsten Anstieg für den Winter erwartet, das war fatal." Die zweite Welle erreichte Spanien Monate früher als gedacht. Seit September ist man mittendrin und alles andere als gut vorbereitet. Am Freitagabend meldete das Gesundheitsamt 15 200 Neuinfektionen und 222 neue Tote. Mit insgesamt 936 560 festgestellten Infektionen liegt Spanien im europäischen Vergleich an der Spitze. Die Dunkelziffer ist womöglich deutlich höher, denn es wird nach wie vor zu wenig getestet. Doch wie kann es sein, dass das mit am stärksten betroffene Land Europas so wenig aus der ersten Welle gelernt hat?

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