Senat - Berlin:Berlin will bei Vattenfall Wärme eine schnelle Entscheidung

Senat - Berlin: Blick auf das Heizkraftwerk auf Erdgasbasis in Lichterfelde am frühen Morgen Foto: Kay Nietfeld/dpa/Archivbild
Blick auf das Heizkraftwerk auf Erdgasbasis in Lichterfelde am frühen Morgen Foto: Kay Nietfeld/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Berlin (dpa/bb) - Bei den Bemühungen um den Kauf des Fernwärmegeschäfts vom Energieunternehmen Vattenfall hofft der Berliner Senat auf eine schnelle Entscheidung zu seinen Gunsten. "Ich gehe davon aus, dass der Prozess, in dem Bewertungsthemen und vertragliche Fragen zu klären sind, zügig vorangetrieben werden kann und man sich im ersten Halbjahr 2023 einig werden könnte", sagte Wirtschaftssenator Stephan Schwarz (parteilos) der Deutschen Presse-Agentur. "Ich will da schon ein bisschen Druck machen. Für ein Unternehmen ist ein Zustand der Ungewissheit immer schlecht, das stimmt natürlich auch für Vattenfall Wärme in Berlin."

Gerade in so einem sensiblen Bereich, in dem es um Energieversorgung gehe, brauchten alle Beteiligten Sicherheit und Verlässlichkeit, sagte Schwarz. "Das gilt vor allem für die Beschäftigten und für die Kunden, aber auch für die notwendigen Investitionen in die Infrastruktur." In einem Schwebezustand investiere keiner richtig. "Deshalb ist uns eine schnelle Lösung wichtig, und es wäre auch ein Zeichen, dass Vattenfall zu seiner Verantwortung steht. Wenn alle Beteiligten das wollen, ist es möglich, dass der Kaufvertrag in 2023 unter Dach und Fach ist."

Das Konzept des Senats denke Gas und Wärme zusammen. "Und es bildet einen zentralen Baustein für die Energiewende in Berlin", sagte Schwarz. "Ein Verkäufer, der viele Jahre in der Stadt wirtschaftlich erfolgreich war und gutes Geld verdient hat, sollte sehr genau hinschauen, wer den Zuschlag erhält und die Entscheidung nicht allein an der Gewinnmaximierung ausrichten."

Der schwedische Energiekonzern Vattenfall will sich von fossilen Energieträgern verabschieden. Im Mai hatte das Unternehmen mitgeteilt, sein Geschäft mit Fernwärme in Berlin auf den Prüfstand zu stellen. Anfang Dezember gab es den Start des Bieterverfahrens bekannt, an dessen Ende abschließend entschieden werden soll, das Wärmegeschäft zu verkaufen oder zu behalten.

Der rot-grün-rote Senat hatte schon im Oktober sein Kaufinteresse an Vattenfall Wärme bekundet und auch an den Vattenfall-Anteilen am Berliner Gasversorger Gasag. Ziel des Senats ist es, mehr Einfluss auf die Energie- und Wärmeversorgung in Berlin zu bekommen. Das Fernwärmesystem in der Hauptstadt ist eines der größten in Westeuropa.

© dpa-infocom, dpa:221228-99-32972/2

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