Sebastian Kurz im Porträt:Jung und hart

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"Es wird nicht ohne hässliche Bilder gehen", sagte Sebastian Kurz (rechts) auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise vergangenen Sommer, hier bei einem Besuch an der griechisch-mazedonischen Grenze. (Foto: Boris Grdanoski/AP)

Österreichs junger Außenminister Sebastian Kurz hat sich mit Äußerungen über die Türkei viel Aufmerksamkeit verschafft. Gleichwohl muss er fürchten, in den Schatten des smarten Bundeskanzlers zu geraten.

Von Ruth Eisenreich, München

Das Rampenlicht hat Sebastian Kurz immer schon gemocht. Aber die Frequenz, in der Österreichs Außenminister derzeit die internationale Öffentlichkeit mit ziemlich undiplomatischen Aussagen aufscheucht, ist selbst für seine Verhältnisse ungewöhnlich. Innerhalb von drei Wochen hat Kurz austrotürkischen Unterstützern von Recep Tayyip Erdoğan die Ausreise nahegelegt, sich öffentlich via Twitter mit dem türkischen Außenminister gestritten, das Flüchtlingsabkommen mit der Türkei für gescheitert erklärt; er hat zum wiederholten Mal gefordert, die EU solle Bootsflüchtlinge nach australischem Vorbild auf Inseln im Mittelmeer internieren, und er hat sein Veto im Ministerrat angekündigt, falls die EU weitere Kapitel in den Beitrittsverhandlungen mit der Türkei eröffnen will.

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