Die Party endet im Grauen: Ein mit einem Sturmgewehr und einer Pistole bewaffneter Attentäter eröffnet in einem Nachtclub in Orlando das Feuer auf die tanzenden Menschen. Als Polizisten auftauchen und ihn in ein Feuergefecht verwickeln, nimmt er Geiseln. Drei Stunden später stürmt die Polizei das Gebäude und erschießt den Mann. Als diese Angehörigen von Clubbesuchern zum Tatort kommen, ist noch nicht klar, wie viele Opfer es gibt. Erst später wird die schreckliche Bilanz bekannt: Mindestens 50 Menschen sind tot, Dutzende weitere verletzt. Noch nie gab es in den USA eine Schießerei mit mehr Toten.
Der Club namens Pulse ist ein beliebter Treffpunkt für Homo-, Bi- und Transsexuelle. An diesem Abend wurde eine "Latin Night" mit südamerikanischen Rhythmen gefeiert. Augenzeugen berichten, dass sie zunächst dachten, die Schüsse seien Teil der Musik. Am Morgen danach ist am Gebäude, in dem sich der Club befindet, eine riesige zerborstene Fensterscheibe zu erkennen.
Auf einer Seite des Clubs sind die Wände zerstört. Die Polizei nutzte bei der Stürmung des Gebäudes Sprengstoff. Die Suche nach weiteren Opfern im Inneren dauerte den ganzen Tag an.
Überall sind Menschen zu sehen, die trauern und in ihrem Schock beieinander Halt suchen.
Welle der Solidarität: Wegen der großen Zahl der Verletzten, viele von ihnen in kritischem Zustand, gehen in den Krankenhäusern die Blutkonserven aus. Der örtliche Blutspendedienst "One Blood" ruft Freiwillige auf, sich zu melden. Daraufhin bilden sich vor den Räumen und einem mobilen Spendebus lange Schlangen von potentiellen Spendern. Wegen der Krisensituation setzt One Blood auch die sonst geltende Regel außer Kraft, nach der Männer, die mit Männern Sex haben, kein Blut spenden dürfen.
Sprengstoffspezialisten durchsuchen ein Haus, in dem der Attentäter gewohnt haben soll. Es handelt sich um einen 29 Jahre alten US-Amerikaner mit afghanischen Wurzeln.
Als US-Präsident Barack Obama im Weißen Haus vor die Presse tritt, ist ihm die Frustration über seine vergeblichen Bemühungen um strengere Waffengesetze anzusehen. In seiner kurzen Ansprache bezeichnet er die Tat als "Akt des Terrors und des Hasses" und als Angriff "auf uns alle".