Bluttaten in den USA:Die Bluttat von Orlando ist ein schrecklicher Rekord

Shooting attack at gay nightclub in Orlando, Florida

Blumen für die Opfer: Vor dem Krankenhaus in Orlando, in dem zahlreiche Verletzte behandelt werden, haben Menschen ihre Anteilnahme ausgedrückt.

(Foto: dpa)

Noch nie gab es bei einer Schießerei in den USA so viele Tote. Eine Übersicht.

Traurige Realität: Jeden Tag sterben in den USA Menschen durch Waffengewalt. Aber während Schießereien mit ein bis drei oder vier Toten an der Tagesordnung sind, ragt die Tat von Orlando mit mindestens 50 Toten heraus. Die Opferzahl ist die höchste bei einem "shooting" in der Geschichte der USA, wie die folgende Übersicht über Bluttaten mit zweistelligen Opferzahlen zeigt:

Februar 2016: Ein 45-Jähriger schießt laut offizieller Darstellung an verschiedenen Orten in Kalamazoo im Bundesstaat Michigan wahllos auf Menschen. Er tötet sechs Personen und verletzt zwei weitere schwer. Zwischen den Schüssen soll er für den Fahrdienst Uber eine Fahrt angenommen haben.

Dezember 2015: Im kalifornischen San Bernardino töten ein Mann und eine Frau in einer gemeinnützigen Einrichtung 14 Menschen. Das Paar wird später in einem Schusswechsel mit der Polizei getötet. Die Bundespolizei FBI geht von einem terroristischen Hintergrund islamischer Extremisten aus.

Oktober 2015: Am Umpqua Community College in Roseburg im US-Staat Oregon werden zehn Menschen getötet und sieben weitere verletzt. Der 26-jährige Schütze tötet sich nach einem Feuergefecht mit der Polizei selbst.

Juni 2015: Während einer Bibelstunde in der Emanuel African Methodist Episcopal Church erschießt ein Attentäter neun schwarze Gläubige. Der 21-jährige Dylann Roof, der aus rassistischen Motiven gehandelt haben soll, sitzt für die Tat in Haft und wartet auf seinen Prozess.

Mai 2014: In der Nähe der University of California in Santa Barbara werden sechs Menschen getötet und 13 weitere verletzt - mutmaßlich von einem 22-jährigen Studenten, der sich anschließend selbst umbringt.

September 2013: Auf dem Militärgelände Navy Yard in der Hauptstadt Washington erschießt ein geistig verwirrter Mann zwölf Menschen, bevor er selbst bei einem Feuergefecht mit der Polizei umkommt.

Juli 2013: In einem Wohnblock in Hialeah in Florida schießt ein 42-jähriger Mann um sich und tötet sechs Menschen, bevor er selbst von der Polizei erschossen wird.

Dezember 2012: Beim bis dahin schlimmsten Amoklauf an einer US-Schule kommen in Newtown in Connecticut 27 Menschen ums Leben, darunter 20 Erstklässler. Der 20-jährige Schütze tötet sich anschließend selbst.

September 2012: In einem Unternehmen in Minnesota erschießt ein gerade entlassener Mann sechs ehemalige Kollegen, darunter auch den Firmengründer, und verletzt zwei weitere. Dann bringt sich der Schütze selbst um.

August 2012: In Oak Creek in Wisconsin tötet ein 40-Jähriger sechs Menschen in einem Tempel der Glaubensgemeinschaft der Sikh und dann sich selbst.

Juli 2012: Der 27-jährige James Holmes eröffnet während der Premiere eines Batman-Films das Feuer in einem Kino in Aurora in Colorado. Zwölf Menschen werden getötet und 70 weitere verletzt. Holmes wird zu lebenslanger Haft verurteilt.

April 2012: Ein ehemaliger Student der Oikos University in der kalifornischen Stadt Oakland schießt in der Uni um sich. Sieben Menschen werden getötet, drei weitere verletzt. Der Verdächtige wird zunächst wegen Mordes angeklagt, aber wegen psychischer Probleme für prozessunfähig erklärt.

November 2009: In der Militärbasis Fort Hood in Texas tötet ein Armeepsychologe 13 Menschen und verletzt 42.

April 2009: In Binghamton im Bundesstaat New York erschießt ein Mann 13 Menschen in einem Verwaltungsgebäude.

April 2007: An der Technischen Universität von Virginia erschießt ein Student 32 Menschen und verletzt 15. Die Tat galt bis heute als der bis dahin blutigste Amoklauf in der US-Geschichte.

20. April 1999: Zwei Schüler erschießen an der Columbine High School in Littleton in Colorado zwölf Schüler und einen Lehrer und verletzen 24 Menschen. Die Täter nehmen sich das Leben.

16. Oktober 1991: Im texanischen Killeen tötet ein Mann in einer Cafeteria 23 Menschen. Anschließend begeht er Suizid.

18. Juli 1984: In einem Schnellrestaurant in Kalifornien erschießt ein 41-Jähriger wahllos 21 Menschen. Er wird von einem Polizisten erschossen.

1. August 1966: Von einem Turm der der Universität von Texas schießt ein Amokläufer mehr als eine Stunde lang auf Passanten. Mindestens 14 Menschen werden getötet.

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