Landtagswahl in Sachsen:Die Schmerzen der Demokratie

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Meißen gilt als "die Wiege Sachsens", 1090 Jahre Geschichte. Aber in den vergangenen fünf Jahren hat sich vieles verändert. Die Frage ist jetzt, was das für die Zukunft bedeutet. (Foto: Westend61/mauritius)

In der sächsischen Stadt Meißen sind alte Gewissheiten schon länger verloren gegangen, links wie rechts. Die Menschen aber haben sich politisiert. Das jedenfalls ist eine gute Nachricht. Ein Besuch.

Von Cornelius Pollmer, Meißen

Neben dem Tisch von Heiko Knorr hängt ein Wimpel mit dem Wappen der Stadt Meißen. Darüber, auf einem Holzbalken, steht ein Teelicht, es flackert wild unentschlossen, als am Abend die ersten animierten Balken auf dem Bildschirm wachsen. Signifikante Verluste für die CDU, die dennoch ein Ergebnis erzielt, das man gut nennen kann. Sehr starke Zuwächse für die AfD, die ein gutes Ergebnis erzielt, das dennoch zu gering ist für den ganz großen Triumph. Ein bisschen unentschlossen sitzt nun auch Knorr am Tisch, von dem noch die Rede sein wird und zu dem zunächst nur gesagt sei, dass er sich in Meißen zu Hause und politisch etwas heimatlos fühlt, irgendwo zwischen CDU und AfD, mit deutlicher Tendenz zu letzterer. Mit Knorr am Tisch sitzen ein paar Männer, denen es zumindest politisch ähnlich geht, die Runde ist vorläufig: ein stummes tja. Dieser Sonntag war, das sagt schließlich Heiko Knorr, eine Richtungswahl. Und jetzt? "Jetzt gibt es keine richtige Richtung." Das konservative Lager habe zwar in Summe zugelegt, aber es werde wohl trotzdem weitergehen wie bisher.

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