Krisenmanagement:Lobhudeleien und Ausflüchte

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"Alle Kräfte um den Präsidenten versammeln": Ein regierungstreue Demonstrantin am Sonntag in Moskau. (Foto: Dmitri Lovetsky/AP)

Machtkämpfe oder auch nur Kraftproben werden in Wladimir Putins System grundsätzlich niemals öffentlich ausgetragen. Gegen dieses eherne Gesetz hat Wagner-Chef Prigoschin verstoßen. Jetzt versucht der Kreml, nach Kräften so zu tun, als wäre fast nichts geschehen und alles sei unter Kontrolle.

Von Silke Bigalke, Moskau

Wladimir Putin ließ sich bis zum späten Abend Zeit, dann zeigte er sich doch noch im Staatsfernsehen. Sein Sprecher Dmitrij Peskow hatte nicht weniger angekündigt als eine Rede, die das Schicksal Russlands bestimmen werde. Putin stellte sich vor die Kamera und sagte: wenig Neues. Er dankte allen, die sich den "Rebellen" in den Weg gestellt haben. Die Söldner der Gruppe Wagner stellte er vor die Wahl, entweder einen Vertrag mit dem Verteidigungsministerium zu unterschreiben oder nach Belarus zu gehen. Womöglich hat sich das Schicksal Russlands an diesem Wochenende verändert, aber nicht durch Putins Ansprache.

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