Russland:"Die Geschichten der Menschen sollten nicht verloren gehen"

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Auf der Moskauer Twerskaja-Straße trugen im vergangenen Jahr Tausende Menschen Porträts ihrer Angehörigen, die im Zweiten Weltkrieg gegen die Nazis kämpften. (Foto: Oleg Nikishin/Getty Images)

Sergej Lapenkow hat das "Unsterbliche Regiment" erfunden, das am 9. Mai mit Fotos an Veteranen des Zweiten Weltkriegs erinnert. Dann übernahm der Staat die Kontrolle über seine erfolgreiche Idee. Doch diesmal wird der Marsch abgesagt.

Interview von Silke Bigalke, Moskau

Eine Pizzeria in Moskau, Sergej Lapenkow bleibt bei Tee. Er könne nicht über alles offen reden, stellt der 54-Jährige klar. Der Journalist und Historiker tut etwas, das in Russland schon lange riskant ist: Er sammelt Geschichten aus dem Zweiten Weltkrieg. Mit zwei Freunden erschuf er das "Unsterbliche Regiment", sie trugen Fotos ihrer Großväter und anderer Veteranen durch die Stadt, Tausende liefen mit. Der Kreml begriff schnell, welche Kraft in dieser persönlichen Erinnerung steckte - und übernahm die Kontrolle.

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