Russische Deserteure:"Ich habe Angst, dass er stirbt"

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Nicht alle, die zur russischen Armee gegangen sind, wollen im Krieg gegen die Ukraine noch dazugehören: Parade in Moskau im Mai 2017. (Foto: Yuri Kochetkov/AP)

Deutsche Politiker fordern ein Aufnahmeprogramm für russische Deserteure. Warum das den meisten Betroffenen dennoch nicht weiterhelfen dürfte.

Von Violetta Hagen, München

"Sag Mama nichts davon." Mit diesem Satz endete die Nachricht, die Jewgenij seiner Schwester Elvira am 19. Februar schickte. In der er ihr schrieb, dass er mit seiner russischen Einheit bald an die Grenze zum Donbass vorrücken würde, um zu kämpfen. Doch bald meldete sich der 21-jährige Berufssoldat selbst bei der Mutter - aus dem Krieg, von wechselnden Handynummern. Es waren hastige, kurze Anrufe, in denen er versicherte, dass es ihm gut gehe, dass die Mutter sich nicht sorgen solle. Am 18. März rief er an, um zu sagen, es gehe nun gen Kiew. Und dass er diesen Krieg nicht wolle.

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