Opposition in Russland:Vor einem Richter, der Rache will

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Erst durch den Krieg habe der Westen begriffen, dass ein Regime von Mördern in Russland herrsche, sagte Wladimir Kara-Mursa, hier 2022 vor Gericht in Moskau. (Foto: Sergei Bobylev/imago)

Der russische Regimekritiker Wladimir Kara-Mursa überlebte zwei Vergiftungen. Er hörte nie auf, für Freiheit und gegen Krieg zu kämpfen. Nun könnte ein Geheimprozess mit Lagerhaft für ihn enden. Die könnte er nur schwer überleben.

Von Silke Bigalke, Moskau

Vor dem Urteil darf der Angeklagte noch mal sprechen. "Ich bereue nichts", sagt Wladimir Kara-Mursa in seinem Glaskäfig, dem "Aquarium", dort sitzen in russischen Gerichtssälen die Angeklagten. Niemand außer den Anwälten und den Richtern hört ihn reden, der Prozess gegen ihn wurde als geheim eingestuft. Kara-Mursa wird als erster Oppositioneller im modernen Russland wegen Hochverrats angeklagt. Ihm drohen 25 Jahre Straflager, das Urteil soll am kommenden Montag ergehen.

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